Trinkwasserversorgung in OÖ stellt sich den Herausforderungen der Auswirkungen des Klimawandels

Presseaussendung

Nach Trinkwassergipfel mit BM Totschnig – Trinkwasserversorgung in Oberösterreich stellt sich den Herausforderungen der Auswirkungen des Klimawandels

Oberösterreich ist ein wasserreiches Land. Trotzdem stehen wir vor Herausforderungen im Hinblick auf einen steigenden Bedarf durch demographische Entwicklungen einerseits und schwierigeren natürlichen Gegebenheiten auch durch den Klimawandel andererseits. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Wasserwirtschaft schon seit Jahren zu spüren und durch kontinuierliches Monitoring an Messstellen im gesamten Bundesland dokumentiert.

„Mit weitsichtigen Planungen und Maßnahmen zum Schutz und zur Bewirtschaftung von Wasser sorgen wir dafür, dass auch in Zukunft unser wichtigstes Lebensmittel für alle zur Verfügung steht. Damit dies so bleibt, müssen wir gemeinsam für dessen Schutz arbeiten: Bund, Land und Gemeinden gemeinsam, aber auch die Hausbrunnen-Eigentümer/innen sind hier gefordert. Erfreulich ist, dass Oberösterreich hier schon vor mehr als 15 Jahren mit der Strategie ´Zukunft Trinkwasser´ die richtigen Weichen gestellt hat“, so der für Wasser zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Die Trinkwasserversorgung in Oberösterreich erfolgt zu 100 % aus Grundwasser, gefasst als Quellen oder durch Brunnen. In einigen Bereichen ergeben sich durch geänderte Niederschlagsverteilung und geringere Depotwirkung wegen geringeren Schneemengen fallende Grundwasserstände und verringerte Quellschüttungen.

Die öffentlichen Wasserversorger, wie Gemeinden, Wasserverbände und Wassergenossenschaften, beliefern rund 85 % der oö. Bevölkerung aus wasserrechtlich bewilligten und stetig kontrollierten Anlagen mit Trinkwasser. Es gibt in Oberösterreich ca. 1.600 Wasserversorgungsanlagen. Der restliche verbleibende Anteil von rd. 15 % der Bevölkerung versorgt sich selbst mit sogenannten „Hausbrunnen“. Diese Anlagen sind schon bislang in qualitativer Hinsicht besonders gefährdet, seit einigen Jahren führen darüber hinaus auch sinkende Quellschüttungen und Grundwasserstände immer häufiger zu Versorgungsproblemen.

Die bereits vor mehr als 15 Jahren einstimmig im Oö. Landtag beschlossene Strategie „Zukunft Trinkwasser“ sieht daher auch als Ziel vor, den Anteil der einzelwasserversorgten Einwohner auf Einzelobjekte in Streulagen zu beschränken und daher den Anschlussgrad an öffentliche Wasserversorgungsanlagen kontinuierlich zu steigern.

In Bezug auf den Auf- und Ausbau von Versorgungsstrukturen wurde das Instrument der Trinkwasserversorgungskonzepte erarbeitet. In diesen werden Bereiche in Gemeinden abgegrenzt, in denen eine gemeinsame, zusammenhängende Versorgungsinfrastruktur sinnvoll wäre. Rund die Hälfte der oö. Gemeinden hat bereits ein solches Trinkwasserversorgungskonzept erstellen lassen.

Ein weiteres Ziel war auch schon damals der Schutz von wasserwirtschaftlich besonders bedeutenden Grundwasservorkommen durch sog. Grundwasservorrangflächen, von denen bereits 34 Schongebiete verordnet wurden und weitere in Planung sind. Bestehende öffentliche Trinkwassergewinnungen (Brunnen und Quellen) werden durch behördlich angeordnete Schutzgebiete mit Auflagen und Verboten gesichert.

Die öffentliche Wasserversorgung in Oberösterreich steht gut da und ist aktuell auch gut abgesichert. Investitionen der Betreiber in den letzten Jahrzehnten, die auch mit öffentlichen Fördermitteln des Bundes und des Landes maßgeblich unterstützt wurden, machen sich Tag für Tag für die versorgten Einwohner:innen bezahlt.

Hier wird es weitsichtige Überlegungen brauchen, wie auch in künftig prognostizierten Mangelgebieten die Versorgungssicherheit durch Absicherungen wie Errichtung von zweiten Standbeinen, Vernetzung benachbarter Wasserversorgungen, Sicherung von künftigen Standorten und deren Schützbarkeit, Einbindung von Ergänzungswassermengen aus potenteren Grundwasserkörpern, Erhöhung des Anschlussgrades, Schaffung rechtlicher Voraussetzungen bei Nutzungskonflikten, etc. gewährleistet werden kann.

Minister Norbert Totschnig setzt beim Thema Versorgungssicherheit aktuell einen besonderen Schwerpunkt, die Bundesländer schließen sich diesen Überlegungen für eine weitere Erarbeitung von Grundlagen konstruktiv an.