„Soils: Where food begins“ – Weltbodentag 2022
Presseaussendung
„Soils: Where food begins“ – Weltbodentag 2022 legt Fokus auf Ernährungssicherheit
Landesrat Stefan Kaineder: „Wir müssen verantwortungsvoller mit unseren Böden umgehen und eine neue Form der „Bodenhaftung“ übernehmen – auch im Sinne kommender Generationen.“
Während eine massive Verschlechterung der Böden durch Nährstoffverluste die globale Ernährungssicherheit gefährdet, ist es in Österreich der ungehemmte Verbrauch von Flächen. Aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen klar, dass es in den letzten Jahren zu keiner maßgeblichen Verringerung des Bodenverbrauchs gekommen ist. Im Jahr 2021 wurden in Österreich täglich zehn Hektar an Fläche verbraucht, in den letzten drei Jahren waren es durchschnittlich 11,3 Hektar. In keinem anderen Land gibt es derart viele Einkaufszentren, Straßen, Parkplätze und leerstehende Industrieflächen, also Flächen, die versiegelt und somit der Nahrungsmittelproduktion entzogen sind.
„Das österreichweite Ziel von 2,5 Hektar liegt in weiter Ferne. Alleine in Oberösterreich werden tagtäglich über zwei Hektar Land – etwa drei Fußballfelder – verbraucht. In den letzten 25 Jahren verlor Österreich 150.000 Hektar Äcker und Wiesen. Das entspricht der gesamten Agrarfläche des Burgenlands. Wie die neuen Daten zeigen, ist auch der Versiegelungsgrad stark angestiegen: 60 Prozent der verbrauchten Flächen werden versiegelt oder überbaut. Wir können nicht weiter unsere produktivsten Böden zubetonieren! Neben der Ausweisung und dem Schutz von wertvollen landwirtschaftlichen Flächen im oö. Raumordnungsrecht braucht es aber auch aktives Handeln für den Klimaschutz, denn Bodenschutz ist Klimaschutz und auch Ernährungssicherung“, so Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder.
In einer kürzlich präsentierten Umfrage des WWF sprechen sich vier von fünf Befragten für strengere Maßnahmen zum Bodenschutz aus. Das zeigt deutlich, dass über Bewusstseinsbildung eine hohe Sensibilisierung der Bevölkerung erreicht wurde. Das Umweltressort des Landes OÖ setzt hier gemeinsam mit dem Bodenbündnis OÖ seit Jahren vielfältige Maßnahmen. Diese reichen von Workshops über diverse Materialen wie Broschüren, Filme und Ausstellungen. So wurden rund 60 Bodenworkshops für mehr als 1.000 Kinder durchgeführt, außerdem touren zehn Bodenkoffer mit Spielen, Büchern und Experimentier-Utensilien durch die oö. Bildungseinrichtungen. Zudem enthält das Förderprogramm des Landes OÖ Möglichkeiten für Private, Unternehmen und Kommunen, im Bereich des Bodenschutzes aktiv zu werden.
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder: „Besonders freut mich, dass das Bodenbündnis OÖ heuer um 20 Mitglieder gewachsen ist. Das ist die höchste Zahl an Beitritten seit Bestehen dieses europäischen Netzwerks für einen nachhaltigen Umgang mit Böden. Mit 90 Mitgliedsgemeinden leben bereits knapp 700.000 Oberösterreicher:innen in einer Bodenbündnis-Gemeinde. Durch die kommunale Planungshoheit und die Nähe zu den Bürger/innen können die Gemeinden einen wichtigen Beitrag zum Bodenschutz leisten.“