Pläne Burgenlands für Raumordnungsnovelle sind wichtiger Schritt

Presseaussendung

Pläne Burgenlands für Raumordnungsnovelle sind wichtiger Schritt – Ortssterben soll Ende gesetzt werden – auch OÖ braucht strengere Vorgaben zum Bodenschutz

Das langsame aber stetige Sterben der Ortskerne in Oberösterreich hat den Menschen in unzähligen Gemeinden ihr gesellschaftliches und geschäftliches Zentrum genommen. Die Ursachen dafür mögen vielschichtig sein, der Ausgang dieser Entwicklung ist aber in den laxen Vorgaben des Raumordnungsrechts zu suchen. Die gelebte Praxis der Widmung von Grünflächen für Einkaufszentren und Supermärkte in die Peripherie der Ortschaften führte zwangsläufig dazu, dass hunderte kleine Händler/innen, Handwerksbetriebe und Nahversorger wie Fleischhauer/innen und Bäcker/innen ihre Geschäfte schließen mussten. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren oder wanderten in Richtung „Grünland-Shoppingmalls“ ab. Der wirtschaftliche Druck und der Wettbewerb unter den Gemeinden beschleunigten diese Entwicklung. Die Fläche der Einkaufszentren hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt und mit 1,66 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Kopf sind wir Europameister.

Während die Bevölkerung in 20 Jahren um 10,4 Prozent zunahm, stieg die Flächeninanspruchnahme um 27 Prozent. Siedlungs- und Verkehrsflächen entstehen überwiegend dort, wo weder Bevölkerung noch Wirtschaft stark wächst. Neben dem Verlust der belebten Ortszentren vernichtet der Flächenfraß wertvolle Agrarflächen. Mit dem Raubbau an unseren besten Böden gefährden wir unsere Ernährungssicherheit, denn bereits jede dritte in Österreich konsumierte Kalorie ist importiert. Pro Oberösterreicher/in sind bereits knapp 300 Quadratmeter versiegelt. „In Oberösterreich werden weiter die fruchtbarsten Äcker zubetoniert, gesunde Wälder geschlägert und die Ortszentren sterben weiter ihren stillen Tod. Wir müssen dieser dramatischen Entwicklung auch in Oberösterreich Einhalt gebieten. Strategien reichen dafür nicht aus, es braucht einen verbindlichen Rahmen. Ein Blick auf das Burgenland, wo nun im Zuge einer Gesetzesnovelle Supermärkte und Einkaufszentren auf der grünen Wiese verboten werden sollen, würde sich sehr lohnen“, fordert Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder zu einem schnellen Umdenken auch in Oberösterreich auf.