Nuclear Energy Conference am 16. Mai in Linz stellt die „Schöne neue Atomwelt“ auf den Prüfstand

Presseaussendung

Nuclear Energy Conference am 16. Mai in Linz stellt die „Schöne neue Atomwelt“ auf den Prüfstand – Tschechien diskutiert neues Energiekonzept

In Tschechien erörtert die Regierung aktuell die Grundlagen für ein neues Staatliches Energiekonzept. Das Konzept wurde zuletzt im Jahr 2015 aktualisiert. Der Industrieminister kündigte an, er werde den Schwerpunkt auf Atomkraft, Digitalisierung und Dezentralisierung des Energiesektors legen. Das Konzept soll die Entwicklung des Energiesektors für die nächsten 30 Jahre festlegen. Die Regierungsvorlage wird bis Ende des Jahres erwartet.

Seit Jahren nimmt der Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromerzeugung ab. Waren es 1996 noch 17,5 Prozent Anteil, so sind es aktuell nur mehr rund 9,8 Prozent. Die Atomlobby lässt aber nichts unversucht, um der Energieerzeugung mit Atomkraft wieder zu einer Renaissance zu verhelfen. Als neueste Verkaufsschiene möchte die Atomlobby nun mit „Small Modular Reactors“ – kurz SMR – das Comeback der strahlenden Technologie vorantreiben.

Es ist davon auszugehen, dass SMR in der Aktualisierung des neuen tschechischen Energiekonzeptes thematisiert werden. Noch heuer sollen neben Temelín zwei bis drei weitere Standorte für SMR ausgewählt und eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet werden. Die Inbetriebnahme eines SMR am Standort Temelín ist für das Jahr 2032 vorgesehen.

„Der tschechische Industrieminister bestätigte das Vorhaben, bis 2033 aus der Kohle auszusteigen. Auch der Ausbau der Erneuerbaren und Maßnahmen zur Energieeffizienz werden diskutiert. Das alles aber vor dem Hintergrund des Beharrens auf dem Atomkraftausbau, neue AKW-Blöcke und kleinere modulare Reaktoren sollen errichtet werden. Es ist höchste Zeit, dass Tschechien die Chance nutzt und bei der Erstellung des neuen Energiekonzepts, das die Zukunft des tschechischen Energiesektors bestimmen wird, die Alternativen zur Atomkraft ernsthaft prüft. Da völlig klar ist, dass große AKW-Blöcke nur mit massiver Staatsbeteiligung zu finanzieren sind und die europäischen Bauprojekte von jahrelangen Verzögerungen geprägt sind, setzt man auf die vermeintliche Wunderlösung Small Modular Reactors. Diese sind Schwerpunktthema bei der heurigen Nuclear Energy Conference der Oö. Anti-Atom-Vereine, bei der die ‚Schöne neue Atomwelt‘ von Expertinnen und Experten einem Reality Check unterzogen wird“, freut sich LR Kaineder auf interessierte Teilnehmer:innen.

Die Nuclear Energy Conference der Antiatom-Vereine findet heuer alternierend zu Prag wieder in Linz statt. Die Konferenz am 16. Mai 2023 in den Redoutensälen wird den Fokus auf das Konzept der „Small Modular Reactors“ kurz SMR legen. Diese werden als wahre Wunderwerke angepriesen: kleiner, besonders sicher, günstiger Strom, weniger Atommüll und Klimaretter. Gemeinsam mit internationalen Expertinnen und Experten soll bei der Konferenz die „Schöne neue Atomwelt?“ einem Reality Check unterzogen werden: Wie steht es um die vermeintliche Zukunftstechnologie, was steckt hinter den großen Versprechungen und wer zieht im Hintergrund die Fäden?

Das Programm und die Beschreibung der Vortragenden finden Sie unter: www.nec2023.eu

Anmeldung per Email an post@atomstopp.at