Ried im Innkreis ist OÖ WasserGEMEINDE 2023

Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Mag. (FH) Bernhard Zwielehner (Bürgermeister), LAbg. Thomas Dim (Vizebürgermeister), Peter Stummer (Vizebürgermeister), Mag. Lukas Oberwagner, B.Ed. (Stadtrat und Umweltausschussvorsitzender), DI Martin Hochhold (Bauamtsdirektor), Eva Frauscher, B.Sc. (Umweltabteilung Stadt Ried), Martin Brückner, B.ENG. (Projektverfasser) und Dipl.-Ing. Michael Diermayr (Projektbetreuer Gewässerbezirk Braunau)

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Ried im Innkreis ist OÖ WasserGEMEINDE 2023 – Spatenstich und Lokalaugenschein zum Start der gewässerökologischen Aufwertung der Fließgewässer im Stadtgebiet

Die Stadtgemeinde Ried im Innkreis hat den ambitionierten Plan, alle Flüsse und Bäche im Stadtgebiet wieder naturnaher zu gestalten. Das bedeutet: Die Beseitigung von Wanderhindernissen für Fische sowie von Sohl- und Ufersicherungen. Außerdem werden abwechslungsreichere Strukturen für Flusslebewesen und wo möglich auch eine standortgerechte Vegetation geschaffen.

„Mit dem nun startenden Projekt bekommen die Fließgewässer im Stadtgebiet wieder mehr Raum und einen Teil ihrer Natürlichkeit zurück. Davon profitieren vor allem die Lebewesen in den Gewässern und auch die Menschen vor Ort“, freut sich der für Wasser zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Bürgermeister Mag. (FH) Bernhard Zwielehner: „Mit diesem umweltpolitischem Vorzeigeprojekt steigern wir die Lebensqualität in unserer Stadt. Es entsteht ein Naherholungsgebiet, bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum und tragen zur Anpassung an den globalen Klimawandel bei.“

Vizebürgermeister LAbg. Thomas Dim: „Mit dem Projekt zur Gewässer-Renaturierung wird nicht nur das Stadtgebiet in Ried gewässerökologisch aufgewertet, es entsteht ein zusätzliches Naherholungsgebiet, das unsere Stadt wieder ein Stück lebens- und liebenswerter macht. Ich freue mich, dass unser Vorhaben bei der Fachjury der Abteilung Wasserwirtschaft so großen Anklang gefunden hat.“

Vizebürgermeister Peter Stummer: Die ökologische Aufwertung unserer Rieder Bäche ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere Stadt klimafitter und noch lebenswerter zu machen. Ich freue mich sehr darüber und kann versichern, dass noch viele weitere Schritte folgen werden.

Umweltstadtrat Mag. Lukas Oberwagner B.Ed: „Als Umweltstadtrat freut es mich besonders, dass durch die ökologische Aufwertung der Fließgewässer ein wesentlicher klimarelevanter Meilenstein gesetzt wird, der neben den positiven ökologischen Auswirkungen auf die (Kleinst-)Lebewesen auch nennenswerte Effekte auf die Lebensqualität aller unserer Bürgerinnen und Bürger haben wird“.

Baudirektor DI Martin Hochhold: „Neben den zahlreichen positiven ökologischen Auswirkungen auf Flora und Fauna, können im Zuge des Großprojektes auch wertvolle Naherholungsflächen geschaffen werden, die für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“

DI Michael Diermayr (Gewässerbezirk Braunau): „Als Gewässerbezirk betreuen wir die Stadtgemeinde in der Umsetzung der gewässerökologischen Maßnahmen. Nach bereits sehr gelungener Restrukturierung eines ersten Teilabschnittes der Oberach von der Angerwaschen – Wehr bis zur Brücke auf Höhe des Leitgeb – Geländes, wird durch die geplanten Maßnahmen ein guter Kompromiss aus Sicht des Schutzwasserbaus und der Gewässerökologie eingegangen. Auf Grund der bestehenden Retentionsbecken kann das Regulierungsprofil für den Einbau von gewässerökologisch wertvollen Strukturelementen erfolgen, ohne den Schutzgrad im Stadtgebiet merklich zu verschlechtern. Durch den Umbau der beiden Querbauwerke wird die weitere Durchgängigkeit an der Oberach geschaffen und durch die Maßnahmen im Bereich des Brauereispitz bzw. Brauereiparks zusätzlich das Stadtbild weiter aufgewertet.“

Mit der Strukturierung bzw. teilweisen Renaturierung der Gewässer im Stadtgebiet von Ried im Innkreis, werden die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Erreichung des guten Gewässerzustandes verfolgt. Die Gewässer im Stadtgebiet sind derzeit durch Betonmauern hart reguliert. Mit den ersten 4 von insgesamt 7 Bauabschnitten, wird zuerst die Oberach /der Riederbach auf einer Gewässerlänge von etwa 2,5 km durch den Einbau von Kurzbuhnen und Wurzelstöcken im Regulierungsprofil neu strukturiert.

Im Regulierungsprofil wird dafür die Sohlsicherung aus Wasserbausteinen teilweise entfernt und für Zeiten geringer Wasserführung eine Tiefenrinne mit pendelndem Stromstrich durch punktuelle Strukturierung mit naturnahen Strukturelementen geschaffen.

Im Zuge der Arbeiten werden zwei bestehende Absturzbauwerke zu fisch,- und organismenpassierbaren, aufgelösten Sohlrampen umgebaut. Durch die so geschaffene Beckenstruktur werden die Abschnitte zukünftig Fisch,- und Organismenpassierbar gestaltet.

Durch die neue Strukturierung der Gewässer wird der Schutzgrad des bestehenden Hochwasserschutzes im Stadtgebiet nicht verschlechtert, dies wird zusätzlich durch die bestehenden Retentionsbecken Hof (Oberach), Wötzling (Breitsach) und Rettenbrunn (Auleitenbach) ermöglicht.

Dieses Projekt wurde auch Landessieger beim bundesweiten Online-Voting des Neptun Staatspreis für Wasser.

Der Neptun Staatspreis für Wasser ist der österreichische Umwelt- und Innovationspreis für nachhaltige Wasserprojekte. Ried im Innkreis wurde in der Kategorie WasserGEMEINDE Landessieger.

Projektdaten:

Bauherr:          Stadtgemeinde Ried im Innkreis

Planung:         Ingenieurbüro ILA, Braunau

Ausführung:    Gewässerbezirk Braunau

Bauzeit:           Sommer 2023 – Ende 2024

Finanzierung:  Bund 60 % – Land 30 % – Stadtgemeinde Ried 10%

Zusätzlich werden im Rahmen der Co-Förderung Gewässerökologie 80% des Interessentenbeitrages durch den Biodiversitätsfond des BMK gefördert.

Beantragte Investitionskosten:          Euro 1.299.585,00