Lokalaugenschein bei geplantem Bauprojekt in Seitelschlag

Presseaussendung

Lokalaugenschein bei geplantem Bauprojekt in Seitelschlag – Appartementhotel bedroht Mühlviertler Dorf mit Verkehrszunahme und Umweltbelastung

In der 150 Einwohner/innen zählenden Ortschaft Seitelschlag in der Gemeinde Ulrichsberg soll ein „Hotel“ mit 73 Appartements und insgesamt 330 Betten entstehen. Projektbetreiber ist die Schröcksnadel-Gruppe, die auch in Hinterstoder bereits ein Appartement-Projekt umgesetzt hat, das dem in Seitelschlag Vorbild sein soll.

In Seitelschag auf einer Anhöhe direkt neben dem Klubhaus des bestehenden Golfplatzes sollen laut Projekt vier große Gebäude mit einer Höhe von knapp16 Metern gebaut werden. Schon allein die Dimension und Lage des Großquartieres lässt bei den Anrainer/innen im Dorf die Wogen verständlicherweise hochgehen, da die – wie auch in der naturschutzfachlichen Stellungnahme angeführt – großvolumigen Baukörper einen Fremdkörper in der landschaftlich strukturierten Lage darstellen. Zusätzlich haben die Seitelschlager die nicht unbegründete Befürchtung, dass die Appartements – wie auch in Hinterstoder – schlussendlich nach möglichem Scheitern des Tourismusprojektes verkauft werden und als Zweitwohnsitze für Wohlhabende oder Investoren in Traumlage übrigbleiben.

„Bei genauerer Betrachtung des Vorhabens sowie in Kenntnis der vielen negativen Stellungnahmen der Fachstellen des Landes Oberösterreich sollte auch der Gemeinde klar sein, dass sie mit einer Möglichmachung dieses Großquartieres einen neuen Fremdkörper im Grünland innerhalb einer hochwertigen und einzigartigen Kulturlandschaft zulassen werden. Da der Bauplatz auch nicht vom öffentlichen Verkehrsnetz erschlossen ist, muss mit einer starken Zunahme des Verkehrs gerechnet werden. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Appartementanlagen viele Wintertouristen anziehen wird, da der Hochficht zwar in Sichtweite, aber trotzdem 20 Autominuten entfernt liegt“, zieht Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder die Attraktivität des Standortes in Zweifel.

„Zusammenfassend stelle ich nach meinem Besuch in Seitelschlag fest, dass das geplante Projekt viel zu groß und auch am falschen Standort geplant ist, wenn man ehrlich ein nachhaltiges und umweltfreundliches Projekt in der Region verwirklichen möchte“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der die Sorgen der Seitelschlager/innen teilt.