Weltwassertag 2022

Presseaussendung

Weltwassertag 2022 – Grundwasser, der unsichtbare und unverzichtbare Schatz

Unsichtbar, aber fast überall im Boden vorhanden, bewegt sich das Grundwasser im Untergrund und steht uns als wichtigstes Lebensmittel, nämlich als Trinkwasser, zur Verfügung. Die Gewinnung dieser unverzichtbaren Ressource erfolgt in Oberösterreich zu 100% aus Grundwasser über Brunnen oder Quellen, in der Regel ohne kostspielige Aufbereitungsmaßnahmen. Darüber hinaus stellt das Grundwasser eine wichtige Ressource für Gewerbe/Industrie, Tourismus und Landwirtschaft und weitere Dienstleistungen dar.

„Wir alle wollen sauberes Trinkwasser genießen und damit sicher versorgt sein. In Oberösterreich haben wir großes Glück, dass uns Wasser in solcher Qualität und Menge zur Verfügung steht. Wir müssen aber sorgsam mit dieser lebensnotwendigen Ressource umgehen, denn die fortschreitende Klimakrise macht auch vor Oberösterreich nicht Halt. Wir müssen einerseits alles dafür tun, unser Wasser bestmöglich zu schützen und sparsam damit umzugehen und andererseits alles dafür tun, unsere Gesellschaft Richtung Klimaneutralität zu transformieren“, so der für Wasser zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels z.B. in Form von Trockenheit bzw. Dürren können negative Auswirkungen auf die Grundwassernutzungen auch in Oberösterreich nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die seitens des BMLRT unter Mitarbeit der Bundesländer erstellte Studie Wasserschatz Österreichs hat auch für Oberösterreich diesbezüglich wichtige Grundlagen und Einschätzungen bis 2050 geliefert. Zentrale Fragestellungen wie z.B. wie groß sind die nachhaltig nutzbaren (verfügbaren) Grundwasserressourcen und wie groß ist der Wasserbedarf für die Sektoren Trinkwasserversorgung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft wurden auf Grundwasserkörperebene für den Ist-Zustand und den Zeithorizont 2050 untersucht. Der Wasserbedarf wurde dann der verfügbaren Grundwasserressource gegenüberstellt und als Nutzungsintensität des Grundwassers ausgewiesen.

Durch die Auswirkungen des Klimawandels können die verfügbaren Grundwasserressourcen in Österreich bis zum Zeithorizont 2050 um bis zu 23 % von derzeit 5,1 Mrd. m³ auf 3,9 Mrd. m³ abnehmen. Auch in Oberösterreich lässt der Klimawandel zukünftig Rückgänge der verfügbaren Ressourcen erwarten, die im Wesentlichen dem österreichischen Durchschnitt entsprechen.

Die Häufigkeit und das Ausmaß von Trockenperioden bzw. Dürren werden sich durch den Klimawandel voraussichtlich verstärken. Eine verringerte Verfügbarkeit des Grundwassers bei gleichzeitig höherem Wasserbedarf in Hitzeperioden z.B. für Bewässerung kann lokal vor allem dort, wo die Grundwasserstände rasch auf Trockenperioden reagieren, wie z.B. im Östlichen Mühlviertel oder in der Flyschzone, zu Engpässen führen.