Welttag gegen Lebensmittelverschwendung

Presseaussendung

Welttag gegen Lebensmittelverschwendung – Oberösterreichische Großküchen reduzieren Lebensmittelabfall: Vier Gesundheitsbetriebe in Oberösterreich unter den Top 5

Anlässlich des Welttags gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September setzt die Branchenplattform United Against Waste in Kooperation mit dem Land Oberösterreich ein Zeichen gegen Verschwendung. Monitoring und gezielte Maßnahmen in Großküchen haben bereits zu einer erheblichen Reduktion von Lebensmittelabfällen geführt.

Jährlich werden in Österreich rund 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt, davon fallen 178.000 Tonnen in der Außer-Haus-Verpflegung an. Besonders dramatisch: 134.000 Tonnen davon wären vermeidbar. Der geschätzte Warenwert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich beträgt 356 Millionen Euro.  Großküchen in der Gemeinschaftsverpflegung, darunter Krankenhäuser, Pflegeheime und Schulen, tragen maßgeblich dazu bei, vermeidbare Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

„Lebensmittelabfallvermeidung ist ein Problem, das wir nicht ignorieren, sondern tatkräftig gemeinsam angehen müssen – sei es privat zu Hause oder beim Essen auswärts. Großküchenbetriebe haben nicht nur Vorbildwirkung, sondern auch besonders große Hebel, um vermeidbare Lebensmittelabfälle zu reduzieren und so das Klima und Ressourcen zu schonen “, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Aktuell beteiligen sich österreichweit 186 Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung am Programm von United Against Waste, 30 davon in Oberösterreich. Die Großküchen nehmen an einem regelmäßigen Abfall-Monitoring, Aktionstagen und Schulungsangeboten der Branchenplattform United Against Waste teil und konnten bereits signifikante Erfolge bei der Lebensmittelabfallreduktion erzielen.

Beim letzten Report 2022 bis 2023 hat sich das Gesamtergebnis der beteiligten oberösterreichischen Betriebe im Monitoring um 11 Prozent verbessert.

Zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zählen eine bedarfsgerechte und optimierte Menüplanung, die effiziente Nutzung digitaler Bestellsysteme, die regelmäßige Nachbestückung von Buffets sowie die kreative Verwertung von Resten. Auch der Einsatz von passenden Schöpfwerkzeugen trägt dazu bei, die Portionsgrößen besser zu steuern und Überproduktion zu vermeiden.

Vorreiter in Oberösterreich ausgezeichnet

Das Klinikum Rohrbach und das Klinikum Schärding der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, das Ordensklinikum Linz der Barmherzigen Schwestern (Verpfleger kulinario® Seilerstätten Küchenbetriebe GmbH), sowie das Reha-Zentrum Bad Ischl der Pensionsversicherungsanstalt schneiden bei der Lebensmittelabfallvermeidung besonders gut ab und zählen im österreichweiten Branchenvergleich aller am Monitoring beteiligten Großküchen zu den jeweils besten fünf Betrieben.  Diese Betriebe werden im Rahmen der Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Alexander Fenzl, Küchenleiter im Klinikum Rohrbach berichtet über Maßnahmen, die sich bewährt haben: „Um Überproduktion so gut wie möglich zu vermeiden haben wir unsere Planung optimiert, geben Essen in Chargen aus und kalkulieren ohne viele Reserveessen. So kann es im Mitarbeiter:innenrestaurant auch mal vorkommen, dass Alternativen zum ursprünglichen Plan angeboten werden – hier setzen wir auf das Verständnis des Personals.“

Marie Elen-Bauer, die für nachhaltige Produktentwicklung bei kulinario® verantwortlich ist, freut sich über die Erfolge bei der Lebensmittelabfallvermeidung, die sich durch eine niedrige Verlustquote im Monitoring zeigen: „Ich bin besonders stolz darauf, dass unsere konkreten Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfall Wirkung zeigen. kulinario® und insbesondere die Seilerstätten Küchenbetriebe GmbH konnte sich im österreichweiten Ranking im Vergleich zum letzten Jahr erneut verbessern und wurde wiederholt mit Best of Austria 2023 ausgezeichnet“.

Küchenleiter Reinhard Müller aus dem Rehazentrum Bad Ischl der Pensionsversicherung erzählt über die Optimierung des Bestellprozesses im Kampf gegen Lebensmittelabfälle: „Durch die Umstellung auf digitale Bestellterminals sind unsere Patient:innen flexibler bei der Essensbestellung und haben mehr Wahlmöglichkeiten bei Gängen und Komponenten – so landet idealerweise nur das am Teller, was auch gegessen wird und Resten wird vorgebeugt.“

„Ich gratuliere den Vorreiter-Betrieben in Oberösterreich und appelliere an weitere, sich ebenso engagiert für einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln einzusetzen und Begleitprogramme zu nützen“, ruft Landesrat Kaineder zum Mitmachen auf.

Die Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ finden von 23. bis 29. September statt. Weitere Informationen zur Initiative und zur Reduktion von Lebensmittelabfällen sind unter www.nixübrig.at zu finden.

Über „United Against Waste“

United Against Waste ist eine Plattform zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung und wird von einem breiten Partnernetzwerk aus Wirtschaft, Bund, Ländern, NGOs und Wissenschaft getragen. United Against Waste begleitet Betriebe in Gastronomie und Hotellerie, sowie in der Gemeinschaftsverpflegung bei Monitoring und Reduktion ihrer vermeidbaren Lebensmittelabfälle.