Tag des Brotes

Presseaussendung

Tag des Brotes – Klimakrise und Bodenverbrauch bedrohen wichtigstes Nahrungsmittel

Am 16. Oktober ist der internationale Tag des Brotes. Zeit, sich auch Gedanken über die Zukunft unseres wichtigsten Grundnahrungsmittels zu machen. Um gesundes und nahrhaftes Brot herstellen zu können, braucht es Getreide von hoher Qualität. Der Boden und seine Beschaffenheit sind somit die wichtigste Grundlage zur Herstellung unseres Brotes. Oberösterreich gilt als „Kornkammer“ und hat im Alpenvorland die fruchtbarsten Böden zum Anbau von Getreide. Der Getreideanbau in Oberösterreich ist aber durch den enormen Bodenverbrauch und die immer schneller voranschreitende Klimakrise stark bedroht. In keinem anderen Land gibt es derart viele Einkaufszentren, Straßen und leerstehende Industrieflächen, also Flächen, die versiegelt sind und somit der Nahrungsmittelproduktion entzogen sind.

„Täglich werden in Oberösterreich rund 21.000 Quadratmeter Boden in Siedlungs-, Verkehrs- und Geschäftsflächen umgewidmet. Rund 40 Prozent dieser Fläche werden im Durchschnitt versiegelt oder überbaut und damit der Boden zerstört. Wir können nicht weiter unsere produktivsten Böden zubetonieren. Neben der Ausweisung und dem Schutz von wertvollen landwirtschaftlichen Flächen im oö. Raumordnungsrecht braucht es aber auch aktives Handeln für den Klimaschutz, denn Bodenschutz ist Klimaschutz und auch Ernährungssicherung“, appelliert Klimalandesrat Stefan Kaineder.

Wie sich die Situation in Österreich durch den Klimawandel verändern könnte, wenn wir nicht dagegen steuern, belegt eindrucksvoll die Studie „BEAT – Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich“ der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Die Studie zeigt teils dramatische Rückgänge im Ertrag der landwirtschaftlichen Produktion. Für den Weizenanbau wird eine Abnahme des Versorgungsgrades von 125 Prozent mit durchschnittlich 1,35 Mio. Tonnen Weizen pro Jahr auf nur mehr 64 Prozent und 790 Tausend Tonnen pro Jahr im Zeitraum 2036 bis 2065 prognostiziert. „Die Studie der AGES zeigt eindrücklich, dass wir uns in der Landwirtschaft auf gewaltige Umstellungen vorbereiten müssen. Wie die Klimakrise sich auf den Weizenanbau auswirken wird, ist schockierend. Eine Halbierung des Selbstversorgungsgrads würde uns abhängig von Importen machen und unzählige wertvolle Arbeitsplätze in der Landwirtschaft vernichten. Es ist eines von vielen Beispielen, das uns vor Augen führt, dass die Klimakrise nicht irgendwo weit weg passiert. Sie ist längst mitten vor unserer Haustür. Deshalb muss die Bekämpfung der Klimakrise oberste Priorität haben“, betont Klimalandesrat Stefan Kaineder.