Tag des Apfels – Bio und Sortenvielfalt bei heimischen Äpfeln

Presseaussendung

Tag des Apfels – Bio und Sortenvielfalt bei heimischen Äpfeln bieten mehr Geschmack und sind gut für Gesundheit und Umwelt

Äpfel sind das beliebteste Obst der Österreicher/innen. Pro Kopf wurden in Österreich im Jahr 2020/21 durchschnittlich 19,2 Kilogramm Äpfel gegessen. Eine Steigerung um 1,8 Kilogramm zum Vorjahr. Vielfach werden im Handel jedoch nur mehr wenige Apfelsorten angeboten. Noch um das Jahr 1900 war die Sortenvielfalt an Äpfeln in Deutschland und Österreich mit rund 3.000 Arten enorm. Im Gegensatz dazu: Die heute überwiegend im Supermarkt erhältlichen Äpfel gehen auf nur sechs verschiedene Sorten zurück.

Weniger Vielfalt bedeutet mehr Anfälligkeit für Schädlinge, Mehltau oder Schorf, die mit Pestiziden bekämpft werden. Auch wenn die Rückstandsgehalte der einzelnen Substanzen in einem hohen Maß eingehalten werden und die Belastung durch gutes Waschen der Äpfel gering ausfällt, ist es bedenklich, dass auf manchen Proben bis zu fünf verschiedene Wirkstoffe gefunden werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen dieses Pestizid-Cocktails sind noch weitgehend unerforscht. Für die Umwelt ergeben sich zusätzlich vielfältige negative Folgen für Böden, Wasser und Insekten.

„Mit dem Griff zu alten Sorten schmecken wir die Artenvielfalt direkt und indirekt. Es wird eine breite Palette an Geschmacksvielfalt und Aromen von süß bis säuerlich geboten. Und es macht doppelt Freude in einen Bio-Apfel aus einer artenreichen Streuobstwiese zu beißen, wo Schmetterlinge und Wildbienen einen wertvollen Lebensraum finden“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Auch die Klimabilanz ist beim Apfel-Kauf zu bedenken. Äpfel beispielsweise aus Neuseeland haben mehr als 20.000 Kilometer wochenlangen Transport hinter sich, manche Standardsorten lagern bis zu neun Monate im Kühllager. Auch hier kann Vielfalt Abhilfe schaffen: Lange Kühlperioden oder Transportweg fallen weg, wenn die richtigen Sorten gepflanzt und geerntet werden. Manche Sorten entwickeln erst im Winter das volle Aroma oder können bis in den Juni gut gegessen werden – direkt nach der Ernte schmecken diese Sorten dafür weniger.