Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium spielen Zuständigkeits-Ping-Pong
Presseaussendung
Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium spielen Zuständigkeits-Ping-Pong und verzögern Herkunftskennzeichnung
Die Diskussionen um eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von tierischen Lebensmitteln begleiten uns mittlerweile mehrere Jahre. Unter der aktuellen Bundesregierung nahmen die Bemühungen Fahrt auf und es liegen bereits Vorschläge und fertige Entwürfe des Gesundheitsministeriums auf dem Tisch. Während die heimischen Bäuerinnen und Bauern sowie die Konsumentinnen und Konsumenten auf die längst überfällige Herkunftskennzeichnung warten, kann sich das Landwirtschaftsministerium nicht gegen das Wirtschaftsministerium durchsetzen. Während aus dem Landwirtschaftsministerium immer wieder positive Signale gesendet werden, versucht das Wirtschaftsministerium die Herkunftskennzeichnung weiter zu verzögern, um sich nicht den Groll von einigen wenigen einzuhandeln. Konkret die wichtige Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie droht am Widerstand in der Wirtschaft zu scheitern. Leidtragende dieses Zuständigkeits-Ping-Pongs sind nicht zuletzt die österreichischen Schweinebetriebe, die dem Weltmarkt und den dort herrschenden Schleuderpreisen ausgeliefert sind.
„Das System unserer Lebensmittelversorgung und Tierhaltung ist absurd und weit weg von einer regionalen, nachhaltigen Erzeugung. Die wahnwitzigen und tausende Kilometer langen Kälbertransporte sind für die jungen Tiere eine Tortur, so wie auch die Käfighaltung von Hühnern. Sie ist in Österreich – als einziges Land in der EU – seit 2020 vollständig verboten und dennoch landen Millionen Käfigeier aus Ländern wie Polen und der Ukraine unbemerkt auf unseren Tellern. Viele Konsumentinnen und Konsumenten wollen einen Beitrag leisten, für mehr Tierwohl, für Umwelt und Klima. Mit einer transparenten Herkunftskennzeichnung können wir wirksam gegensteuern und unseren heimischen Lebensmitteln wieder einen fairen Wert beimessen. Davon profitieren am Ende alle, die Konsumentinnen und Konsumenten und die Bäuerinnen und Bauern. Das Landwirtschaftsministerium muss sich in dieser Frage hinter die Landwirtschaft stellen und sich gegenüber dem Wirtschaftsministerium durchsetzen“, so der für Konsument/-innenschutz zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.