„Klimachecker:innen@work“:Lehrlinge als Klimabotschafter:innen bringen Klima- und Umweltschutz mitten in oberösterreichische Leitbetriebe
Presseaussendung
„Klimachecker:innen@work“:
Lehrlinge als Klimabotschafter:innen bringen Klima- und Umweltschutz mitten in oberösterreichische Leitbetriebe
Die Auswirkungen der Klimakrise werden vor allem die Zukunft der Kinder und Jugendlichen treffen. Es ist daher von enormer Bedeutung, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und ihr Engagement einzubringen.
Unternehmen tragen durch Produktion, Rohstoffgewinnung, Transport und dergleichen eine Mitverantwortung am Klimawandel. Andererseits können sie durch den Einsatz geeigneter Strategien und Maßnahmen in hohem Maß dazu beitragen, dass die Auswirkungen abgeschwächt werden. Außerdem ist die Wirtschaft Innovationstreiber für neue Produkte und Dienstleistungen, die zu einer klimafreundlicheren Lebensweise und Konsumweise beitragen können.
Deshalb ist es besonders wichtig, Lehrlingen im Rahmen ihrer Ausbildung auf ansprechende und partizipative Weise den Klima- und Umweltschutz näherzubringen und die positiven Aspekte der Veränderung zu zeigen. Mit dem Projekt „Klimachecker:innen@work – Lehrlinge als Klimabotschafter:innen“ soll genau dies angestoßen und ein Umdenken und -lenken aus den Betrieben heraus begonnen werden.
„Mit den Klimachecker:innen wollen wir den Diskurs über Klimaschutz im Betrieb ausgehend von den Lehrlingen über die MitarbeiterInnen bis zur Unternehmensführung verstärken und verankern. Das Engagement der Jugendlichen für den Klimaschutz begeistert mich! Insgesamt engagieren sich in oberösterreichischen Unternehmen schon über 100 Lehrlinge als Klimabotschafter:innen, und bewirken mit ihren Projekten nachhaltige Veränderung in den Unternehmen und in den Köpfen“, freut sich Landesrat Stefan Kaineder, dessen Ressort das Projekt fördert.
Das Projekt: Klimachecker:innen at Work
Betreut vom Klimabündnis OÖ erhalten Lehrlinge eine umfassende Ausbildung zum Thema Klimaschutz und Klimawandelanpassung und bringen ihr neu gewonnenes Wissen gleich in ihrem Unternehmen ein. Seit vier Jahren begleitet das Klimabündnis Oberösterreich nun schon Jugendliche in diesem Projekt, von der Ideenfindung bis hin zur Umsetzung der Klimaschutz-Ideen in den Unternehmen.
Heuer nehmen 29 Jugendliche aus vier oberösterreichischen Betrieben am Projekt teil, insgesamt haben bereits über 100 Lehrlinge aus ganz unterschiedlichen Branchen für ihre Arbeitsstätte ein Klimaschutzprojekt entwickelt und sind ausgebildete „Klimachecker:innen“.
„Es ist beeindruckend zu beobachten, mit welchem Engagement die Auszubildenden an dem Projekt arbeiten. Ihre kreativen Ansätze und die Begeisterung bei der Umsetzung sind bemerkenswert. Sie haben die Möglichkeit, im Unternehmen etwas zu bewegen, werden von ihren Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen, bei Bedarf unterstützt und ihre Arbeit wird anerkannt. Indem die jungen Menschen Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen, gestalten sie aktiv ihre eigene Zukunft mit“, so Beate Dunzinger, Projektleiterin beim Klimabündnis Oberösterreich.
Das Herzstück des Projekts ist die Konzeptausarbeitung und Umsetzung von konkreten Projekten zu den Themen Klima- und Umweltschutz im Unternehmen durch die Lehrlinge. Gemeinsam mit den Lehrlingen wird der eigene Lehrbetrieb auf Klimafreundlichkeit „gecheckt“ und Projektpotentiale entdeckt. Gerade die Menschen, die noch nicht lange im Arbeitsleben sind, haben einen guten Blick auf Themen, die verbessert werden können.
Auch die Wissensvermittlung über Klimakrise und Klimaschutz ist Bestandteil der Ausbildung, damit die Lehrlinge aktiv als Klimabotschafter:innen im Unternehmen agieren können. Ein Webinar, die Teilnahme am oberösterreichischen Jugendklimagipfel, Workshops im Unternehmen und ein Infotag dienen dem regelmäßigen Austausch und der inhaltlichen Fortbildung der Jugendlichen.
Klimabotschafter:innen bei Team 7
In diesem Jahr befassen sich die TEAM 7 Lehrlinge mit dem Thema „100% natürliche Verpackung“ und prüfen insbesondere die Schutzverpackungen der Firma Grown Bio. Der Rohstoff auf Myzel-Basis ist kompostierbar und wird von den Lehrlingen genauestens auf seine Eignung hin unter die Lupe genommen. Dabei schauen sie auf Herstellung und Eigenschaften und vergleichen diese mit herkömmliche Schutzverpackungen wie PE-Schäumen. Neben den Vor- und Nachteilen stehen vor allem der Schutz der TEAM 7 Produkte im Mittelpunkt – ob etwa das Material Auswirkungen auf die natürlichen Holzoberflächen hat – und der ökologische Mehrwert.
Hermann Pretzl, Geschäftsführung
Wie unsere Produkte auch, kann diese Art der Verpackung dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt werden – Das sind CO2-Emissionen in ihrer nachhaltigsten Form und das Ziel eines nachhaltigen Unternehmens.
Lara Ecklmayr, Lehrling Tischlerin, 2. Lehrjahr
Die Möglichkeit die Verpackung der Natur zurückzugeben, finde ich eine gute Lösung, um der zunehmenden Abfallmenge entgegenzuwirken.
Leonie Wallerstorfer, Lehrling Tischlerin, 2. Lehrjahr
Natürliche nachhaltige Verpackungsarten sollten überall zum Einsatz kommen, da zu viel Abfälle in den Meeren landen.
Beispiele aus 4 Jahren „Klimachecker:innen @ work“
Schon mehr als 100 Lehrlinge hinterlassen nachhaltige Fußspuren im Betrieb. U.a. wurden in den vergangenen Jahren folgende Projektideen konzipiert bzw. durchgeführt:
Für klimafreundlichere Mobilität der Mitarbeiter:innen: z. B.
- Implementierung eines Job Fahrrad-Angebots für Mitarbeitende,
- Shuttle Busse zum Bahnhof,
- Nutzung von Fahrgemeinschaften via App für Mitarbeiter:innen,
- Einführung eines E-Bike Sharing Systems, u. v. m.
Im Bereich Energie- und Ressourcenschonung sowie Kreislaufwirtschaft: z. B.
- Umrüstung auf LED Beleuchtung im Betrieb,
- Klimaschutz-Tipps für die Mitarbeiter:innen in der Mitarbeiter:innenzeitung,
- klimafittes Büro,
- Bau von Müllsammelstationen im Produktionsbereich,
- eigene PET Sammelstationen, um die Flaschen im Unternehmensprozess rückzugewinnen und zu Rohmaterial zu verarbeiten
- Organisation eines Repair-Cafés im Unternehmen
Thema Ernährung und Biodiversität:
- Strategieentwicklung für den Umstieg des Unternehmens auf faire und biologische Verpflegung in der Betriebskantine,
- Hochbeet für die Betriebsküche im Vertical Gardening-Stil
- auch Bienenstöcke, Insektenhotels und Naschhecke wurden installiert.
„Wenn Betriebe das Interesse der Jugendlichen für Klimaschutz unterstützen und vorantreiben, geben sie den Lehrlingen die Möglichkeit, in ihrer Ausbildungsstätte nachhaltig etwas zu verändern. Es hat sich schon gezeigt, welche großartigen Projekte dadurch entstehen können. Die Motivation, welche die Lehrlinge aus dem Projekt schöpfen, um sich für eine umweltbewusstere Lebensweise einzusetzen, benötigen wir stärker denn je“, so Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis Oberösterreich.