Klimabündnis Oberösterreich Bilanz und Ausblick:

Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Mag. Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ), Karin Hofmann MBA (Prokuristin bei she:works GmbH, Klimabündnis Betrieb), Mag.a Claudia Troia (Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik Linz, Klimabündnis Schule), Dr. Herbert Panholzer und Franziska Eder (Baletour – Bad Leonfeldner Tourismusschulen Green Events Veranstalter:innen)

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Klimabündnis Oberösterreich Bilanz und Ausblick: Klimaschutznetzwerk wächst in Oberösterreich – immer mehr Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Betriebe arbeiten an Herausforderung Klimaneutralität mit

 „Bei der Bekämpfung der Klimakrise brauchen wir Verbündete auf allen Ebenen. Das Klimabündnis OÖ verfügt über enormes Know-How und bietet mit seinem breit gefächerten Angebot kompetente Unterstützung für seine zahlreichen Mitglieder und Partner, egal ob Gemeinden, Betriebe, Vereine oder Schulen. Das Bewusstsein, dass die Rettung des Klimas essentiell für uns und die nachfolgenden Generationen ist, ist da – jetzt gilt es, mithilfe der vorhandenen Expertise entscheidende Schritte zu setzen. Gemäß seinem Motto ´Global denken, lokal handeln´ kann das Klimabündnis OÖ viele wichtige Projekte umsetzen und damit einen großen Beitrag für den Klimaschutz in Oberösterreich leisten“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Kaineder.

Das Klimabündnis ist das älteste und erfahrenste Netzwerk von Städten und Gemeinden in Europa und des indigenen Südamerikas. Fast 2.000 europäische Kommunen – davon mehr als 300 aus Oberösterreich – setzen sich aktiv für mehr Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und einen nachhaltigen Lebensstil ein. Global ist es gemeinsam mit den indigenen Partnern in den letzten 20 Jahren gelungen, eine Regenwaldfläche eineinhalb Mal so groß wie Österreich zu schützen. Wohl eines der erfolgreichsten Klimagerechtigkeitsprojekte in Europa! Lokal werden verschiedene Projekte in den unterschiedlichen Themenbereichen wie Klimaschutz, Bodenschutz, Klimawandelanpassung, Biodiversität, Mobilität, Beschaffung und Bewusstseinsbildung mit den Gemeinden und Städten umgesetzt. Gleichzeitig arbeiten mehr als 300 Bildungseinrichtungen im Klimabündnis Oberösterreich im Netzwerk und mehr als 1.000 Klimabündnisbetriebe möchten die Chancen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation nutzen. Unsere gemeinsame Arbeit motiviert und zeigt praktische Wege in eine erneuerbare, sichere, friedliche Zukunft mit Wohlstand für alle.

Gemeinsam mutig in die neuen Zeiten!

Die größte Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft findet im Hier und Jetzt statt. Das ist nicht nur eine gute Nachricht fürs Klima, sondern auch eine riesige Chance für unsere Wirtschaft und Gesellschaft: Neue Arbeitsplätze, bessere Lebensqualität in unseren Gemeinden und Städten, mehr Sicherheit und Souveränität. „Als Klimabündnis Oberösterreich sehen wir es als unsere Aufgabe, Mut zu machen und genau diese Chancen aufzuzeigen und gemeinsam zu nutzen.“, so Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis Oberösterreich.

Auch in Österreich zeigt sich viel Positives. Eine faire CO2 Besteuerung, bei der über den Klimabonus 80 Prozent der Bevölkerung profitieren, zeigt, wie soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Auch für die Kommunen bieten sich große finanzielle Chancen, die wir beim Klimabündnis Jahrestreffen 2023 unter dem Motto „Fördermillionen für die Klimawende“ präsentieren und aufzeigen konnten. Die Umsetzung ist nicht immer leicht, allerdings kann viel gemeinsam erreicht werden und stärkt damit schon heute unsere Unabhängigkeit und regionale Wirtschaft. Was Einsatz und Zusammenhalt bewirken können, zeigt die mittlerweile 30-jährige Partnerschaft des Klimabündnis mit der Organisation FOIRN am Rio Negro im Amazonas. Gemeinsam ist es gelungen, eine Regenwaldfläche, die eineinhalbmal so groß ist wie Österreich, zu schützen. Das stärkt die „Grüne Lunge“ der Welt und auch die Indigenen Partner beim Erhalt der Biodiversität. Mit 1. November 2023 bekam Klimabündnis-Geschäftsführer Norbert Rainer Verstärkung in der Leitung: Karen Gilhofer und Richard Schachinger übernahmen die stellvertretende Geschäftsführung. Mit der Neuverteilung der Aufgaben in der Geschäftsführung sichert das Klimabündnis OÖ die optimale Betreuung von Gemeinden, Betrieben und Bildungseinrichtungen auch für die kommenden Jahre. „Wenn wir auf die letzten 20 Jahre beim Klimabündnis zurückblicken, sind wir stolz, wie viel wir erreicht haben: Über 300 Gemeinden, knapp 950 Betriebe und über 300 Bildungseinrichtungen aus ganz Oberösterreich sind mittlerweile bereits Teil des Klimabündnis-Netzwerks.“, so Rainer weiter.

Klimabündnis-Gemeinden

Rund 300 Gemeinden in Oberösterreich sind Mitglied des Klimabündnis-Netzwerks und engagieren sich für Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes.

  • 5 Gemeinden sind im Jahr 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen für Gemeinden dem Klimabündnis beigetreten:
    • Steinbach a. Attersee
    • St. Gotthard
    • Pinsdorf
    • Desselbrunn
    • Neustift im Mühlkreis
  • Die oö. Regionaltreffen 2023 fanden im Juni in den Gemeinden Asten und Attersee am Attersee unter dem Klimabündnis Motto „Global denken – lokal handeln! – Lokale Klimastrategien für eine klimagerechtere Welt“ statt.
  • Unter dem Titel „Fördermillionen für die Klimawende“ zeigt das Klimabündnis am 14. November beim 30. OÖ Klimabündnistreffen in Steyr Wege für eine lebenswerte Zukunft auf und unterstützt dabei, Mut und Motivation zu tanken.
  • Von Juni bis Oktober 2023 fand in drei Modulen der Lehrgang zum Klimacoach statt. 15 neue Klimacoaches wurden am 7. Oktober ausgezeichnet.
  • 2023 wurde der Klimabündnis Kompass – ein Online Tool zur Erhebung des Engagements im Bereich Umwelt- und Klimaschutz – zum ersten Mal ausgesendet. Mit diesem können Gemeinden ihr lokales Engagement messen und ihre Fortschritte sichtbar machen. 

Die Klimawandelanpassung ist angesichts der unmittelbar spürenden Klimakrise eine Notwendigkeit für unsere Gemeinden. Die Sicherung der Lebensqualität sowie der Schutz vor Naturgefahren erfordern aktives Handeln und eine nachhaltige Planung. Das Klimabündnis Oberösterreich hat 2023 wieder 27 Gemeinden in Oberösterreich dabei unterstützt, sich effektiv auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten, Resilienz gegenüber dem Klimawandel aufzubauen und langfristig zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde beigetragen. Gemeinsam mit dem Klimabündnis entwickelten 17 Gemeinden im Beratungsprogramm „Klimafitte Gemeinden“ konkrete Maßnahmen, welche mittels finanzieller Förderungen des Landes OÖ zur Umsetzung kommen. Nach der Identifikation der Betroffenheit in den kommunalen Handlungsbereichen konnte auch das Bewusstsein geschärft werden, in zukünftigen Planungen die Klimarisiken mitzudenken, um in Zukunft besser darauf vorbereitet zu sein.

Um die umgesetzten Projekte vor den Vorhang zu holen, konnten diese beim „Adapterra Award 2023“, dem Wettbewerb für die besten und innovativsten Umsetzungsprojekte, einreichen. Beispielsweise wurden im im Linzer Rathausviertel mehrere Schwammstadtbäume gepflanzt, wodurch das Viertel massiv mikroklimatisch gekühlt und das Regenwasser für die Bäume zurückgehalten wird. In Pollham wurde der Dorfplatz rundum erneuert, die der Vorplatz und das Dach des Gemeindeamtes begrünt um die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu verbessern.

Durch 10 Vorsorgechecks „Naturgefahren im Klimawandel“ wurden die Gemeinden darauf vorbereitet, mit welchen Risiken durch den Klimawandel lokal zu rechnen ist und welche Kapazitäten in den Vorsorgebereichen dafür bestehen. Die Ergebnisse machen das bestehende Gefahrenwissen und die Vorsorgekapazität der Gemeinden sichtbar und zeigen einen etwaigen Handlungsbedarf auf. Auf zwei erfolgreichen Hangwasser-Seminaren in Pregarten und Bad Hall wurden die insgesamt 50 Teilnehmer:innen in den Umgang mit der Hangwasserhinweiskarte eingeführt und über die Gefahrenstellen vor Ort diskutiert und möglichen Maßnahmen aufgezeigt.

Klimabündnis-Betriebe

Klimabündnis-Betriebe arbeiten an einer Verbesserung der eigenen Klimabilanz: Gemeinsam mit dem Klimabündnis OÖ wurden Maßnahmen erarbeitet, die schrittweise umgesetzt werden. Unter dem Klimabündnis-Beratungsmotto „Mit grünen Maßnahmen schwarze Zahlen schreiben“ zeigen diese Betriebe eindrucksvoll, dass sich Klimaschutz für Wirtschaft und Gesellschaft rechnet. Fast 1000 Klimabündnis-Betriebe gibt es mittlerweile in Oberösterreich. Alleine im Jahr 2023 wurden 114 geförderte Beratungen abgeschlossen und somit erstmalig mehr als 100 Beratungen durchgeführt. Davon wurden in 13 Klimabündnis Gemeinden ein Klimacheck durchgeführt, 5 Pfarrgemeinden wurden beraten und in das Klimabündnis Netzwerk aufgenommen. Mit der Beratung des Vereins Bashkimi (Albanisch Islamischer Sport und Kulturverein) ist nun auch die erste Moschee im Klimabündnis Netzwerk vertreten.

Einen 2023 neu beigetretenen und sehr engagierten Klimabündnis Betrieb möchten wir bei der heutigen Pressekonferenz vor den Vorhang holen:

she:works GmbH – Ein Leuchtturm der Nachhaltigkeit in Frauenhänden

Die she:works GmbH, eine gemeinnützige Vorreiterin in Sachen Klimaschutz und beruflicher Förderung von Frauen in Oberösterreich, setzt neue Maßstäbe in Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Mit fünf Standorten in OÖ hat sich she:works GmbH als einzigartige Plattform etabliert, die Frauen nicht nur beruflich qualifiziert, sondern auch für den Umweltschutz sensibilisiert. Das 135-köpfiges Team engagiert sich leidenschaftlich dafür, jährlich über 1800 Frauen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen und gleichzeitig zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu inspirieren.

„Der Beitritt zum Klimabündnis OÖ war ein bewusster Schritt, um unsere Unternehmenskultur von Verantwortung und Nachhaltigkeit weiter zu festigen. Unser Ziel ist es, sowohl intern als auch unseren Kundinnen, ein tiefes Verständnis für ökologische Verantwortung zu schaffen und aktiv zu leben“, erklärt Karin Hofmann MBA, Prokuristin bei she:works. „Die she:works GmbH steht stolz an der Spitze einer Bewegung, die nicht nur berufliche Wege ebnet, sondern auch einen nachhaltigen Lebensstil fördert. Unsere Zugehörigkeit zum Klimabündnis OÖ ist ein Beweis für unser unermüdliches Engagement, das über die Grenzen des Unternehmens hinausgeht und in der ganzen Gesellschaft Wirkung zeigt. Wir sind stolz, Klimabündnisbetrieb zu sein, das ist Teil unserer Mission, Nachhaltigkeit in jeden Aspekt unserer Arbeit zu integrieren. Denn bei she:works verstehen wir, dass echter Wandel mit dem Vorbild beginnt – im Großen wie im Kleinen.”

Ein Schlüsselaspekt der Nachhaltigkeitsbemühungen ist die Modernisierung des Fuhrparks. Deshalb wurde in E-Busse und E-Fahrräder investiert, um umweltfreundliche Transportmöglichkeiten für die Mitarbeiterinnen zu schaffen. Es wurden auch neue pädagogische Schulungsprogramme für das AMS OÖ im Bereich „Green Jobs“ entwickelt. She:works berät und motiviert Frauen, sich für nachhaltige Berufsmöglichkeiten zu interessieren und qualifizieren.

Klimabündnis-Bildungseinrichtungen

Kinder und Jugendliche in Bildungseinrichtungen des Klimabündnis-Netzwerks lernen und erfahren, was sie in ihrem Umfeld und im Alltag zum Klimaschutz beitragen können. Sie bewegen sich umweltfreundlich fort, sparen Energie und genießen klimafreundliches und gesundes Essen.

  • Das Klimabündnisnetzwerk ist im vergangenen Jahr um 45 Bildungseinrichtungen gewachsen. Somit zählten Ende 2023 insgesamt 313 Bildungseinrichtungen zu Klimabündnis Mitgliedern.
  • Mehr als 235 Klassen/Gruppen und damit mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche erfuhren bei den Workshops, wie man nachhaltig das Klima schützen kann und wie man durch einen nachhaltigen, bewussten Lebensstil höhere Lebensqualität gewinnen kann.
  • 38 oö. Bildungseinrichtungen beteiligten sich 2023 an der Klimameilen Sammelaktion und sammelten im Aktionszeitraum von März bis Oktober 77 146 umweltfreundliche Wege. Die gesamten europaweit gesammelten Meilen wurden bei der UN Klimakonferenz 2023 in Dubai an wichtige politische Entscheidungsträger:innen überreicht.
  • Im Jahr 2023 wurden in zwei Durchgängen 51 Schüler:innen aus 12 verschiedenen Schulen zu Green Peers ausgebildet. Abgerundet wurden die Ausbildungstage mit Podcast Workshops vom Medienkulturhaus zu klimarelevanten Themen.

„Klimaschutz fängt bei den Jüngsten an und der kann und soll Spaß machen. Unsere Kleinsten wachsen bereits in einer Zeit der Transformation auf und werden in Klimabündnis-Bildungseinrichtungen für Klimaschutzthemen begeistert – so wird Umweltschutz von der jungen Generation getragen“, ist Mag. Norbert Rainer, Geschäftsführer vom Klimabündnis OÖ, überzeugt.

Eine besonders aktive Klimabündnis Schule ist die Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik in der Linzer Lederergasse (BAfEP), heute vertreten durch Prof. Mag.a Claudia Troia. Die Challenge, die sich die Klimabündnis Schule bereits seit ihrem Beitritt zum Klimabündnis im Jahr 2019 gesetzt hat: „Wie schaffen wir es als Schulgemeinschaft, unseren Lebensraum Schule ökologisch nachhaltig zu gestalten?” Seither hat sich sehr viel getan zum Thema Nachhaltigkeit.

„Auf der Suche nach Expert:innen war das Klimabündnis einer der ersten Ansprechpartner, die Schule profitiert enorm von der Expertise des Klimabündnis. Es besteht ein reger Austausch und eine vielfältige Kooperation.“, so Prof. Mag. Claudia Troia, die die Arbeit mit dem Klimabündnis in der BAfEP koordiniert. „Monotoner Rasen und eintönige Hecke rund ums Schulgebäude wurden innerhalb von vier Jahren in zahlreichen Workshops in einen naturnahen Garten verwandelt. Bei diesem Transformationsprozess waren ca. 600 Schüler:innen und über 60 Lehrkräfte aktiv mit eingebunden.“, freut sich Troia.

Die Highlights der Kooperation mit dem Klimabündnis:

2022/23

  • Ausbildung von sechs Green Peers vom Klimabündnis
  • EU Erasmus Plus Projekt Schoolgarden goes Europe
  • Sommergespräche der jungen Redakteur:innen vom Wasserwerk Scharlinz (Linz AG)
  • Projekt “Klimaachse Lederergasse” der Stadt Linz
  • Schulgarten Teil des Netzwerkes Friedensgärten
  • EU Erasmus Plus Projekt “Greenclusive”: Workshops und Exkursionen zu den Themen:
    • verantwortungsvoller Konsum (Klimabündnis)
    • Mülltrennung – Müllvermeidung – Recycling (Linz AG)
    • “Eco-Entrepreneurship and Innovation” Green Startups
    • Umwandlung der Dachterrasse in ein grünes Klassenzimmer

2023/24

  • Teilnahme von acht Schüler:innen an der Green Peers Ausbildung vom Klimabündnis
  • Design eines Green Peers Logo für die BAfEP
  • Nachhaltigkeits-Instagramm-Kanal
  • Exkursionen ins Altstoffsammelzentrum und die Müllverbrennungsanlage der Linz AG
  • Entwicklung und Umsetzung eines Mülltrennungskonzept für die Schule
  • Jungredakteur:innen bei der Linz AG Wasserwerk Scharlinz
  • Vision von einem regionalen – biologischen – fairen Schulbuffet
  • Auszeichnung “Natur im Garten”
  • Nominierung für den European Award for Ecological Gardening in der Kategorie “Lernen im Garten – Naturerlebnisgärten in Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen

„Um die Nachhaltigkeit des konkreten Natur- und Klimaschutzes zu gewährleisten, werden in allen ersten Klassen je zwei Green Peers vom Klimabündnis ausgebildet. Die Green Peers aller Jahrgänge kooperieren miteinander und setzen konkrete Maßnahmen, um möglichst viele Kolleg:innen in den Prozess zu involvieren. Zukünftige Elementarpädagog:innen sind Multiplikator:innen für Natur- und Klimaschutz im ganzen Land OÖ.“, stellt Troia in Aussicht.

Nachhaltig Feiern ist „in“ – tolle Entwicklung der Green Events in OÖ

2023 konnte wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden und das nutzten beinahe 200 Veranstalter:innen, um ihr Fest nachhaltig als Green Event zu organisieren.

Es kommen immer mehr Unternehmen, Feste in diversen Städten und Großveranstalter:innen auf das Klimabündnis zu und ließen sich im Rahmen der Green Event Beratung unterstützen, ihr Event umweltfreundlich und sozial zu organisieren. Die größten ausgezeichneten Veranstaltungen waren das YOUKI – Filmfestival, das Mobilitätsfest und Landesturnerfest in Wels, das Stadtfest und Musikfestival in Steyr, das Festival der Regionen, das Upper Austrian Ladies Open, Klassik am Dom, Ars Electronica Festival, Großveranstaltungen des Landes OÖ (Communale, Umweltkongress, Stream Festival, Wassererlebnistag, u.v.m.) und als besonderes Highlight einige ausgewählte Green Event Hotspots beim Raderlebnistag am Attersee, bei dem ca. 50.000 Besucher:innen starteten.

„Green Events sind einfach die besseren Feste: besser für den Veranstalter, weil er Kosten spart, zum Beispiel bei der Müllentsorgung, besser für die Besucher:innen, weil die Feste von der Anreise bis zum Catering mehr Qualität haben und besser für die Umwelt und das Klima, weil Ressourcen und Treibhausgase reduziert werden,“ freut sich Umwelt- und Klima-Landesrat Kainder, dessen Ressort die Green Events Förderung unterstützt.

Neben den Beratungen gab es im Frühling und im Herbst 2023 auch wieder das Angebot vom Klimabündnis OÖ online bzw. in Präsenz an Green Event Workshops (Wissensturm, Stadt Steyr, Schloss Puchberg, Micheldorf) teilzunehmen. Beim letzten bundesweiten Green Event Wettbewerb „Nachaltig gewinnen“ kamen gleich 9 Nominierungen aus Oberösterreich und dieses war auch das Bundesland mit den meisten Gewinner:innen in den einzelnen Kategorien.

„Ein Green Event, den Maturaball der Baletour – Bad Leonfeldner Tourismusschulen dürfen wir heute gleich noch vor Ort als Green Event auszeichnen. Wir gratulieren stellvertretend für das gesamte Organisationsteam Direktor HR Dr. Herbert Panholzer, Franziska Eder.“, so LR Kaineder

„Wir, die HLT Bad Leonfelden, sind schon zum zweiten Mal mit dem Umweltzeichen zertifiziert. Regionale Speisen und Getränke, oft auch in Bioqualität, vegetarische und vegane Alternativen, Müllvermeidung, Inklusion, etc. sind für uns schon längst Standard. Es war also eine logische Folge, auch unsere größte Veranstaltung, den Tourismus-Ball als Green Event zu gestalten. Ich danke den Schüler:innen für das tolle Engagement in der Umsetzung.“, freut sich Direktor HR Dr. Herbert Panholzer

„Unser Ball trägt den Titel „Past Perfect. Once upon a time – BaLeTour in Prime!“ Beim Beginn der Planungsarbeiten war mir schon klar, dass das unbedingt ein Green Event werden muss. Als Mitglied im Ballkomitee kann ich meine Erfahrungen in meiner Diplomarbeit einfließen lassen, darin für unsere Schule einen Leitfaden entwickeln, und so für künftige Organisator:innen nachhaltig wirken.“ berichtet Franziska Eder, Schülerin an der Baletour.

Nachhaltiger Lebensstil

Die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils ist eine Frage der Kultur – und gleichzeitig unerlässlich zur Erreichung der globalen Klimaziele: Wir wollen einen Beitrag leisten, den klimafreundlichen Lebensstil positiv zu besetzen, seine vielfältigen Zugänge aufzuzeigen und erfahrbar zu machen.

  • 2023 ging die Plattform „Gutes Finden“ mit Unterstützung des Umweltressort OÖ Ressort online – dort dreht sich alles ums Thema fairer, klimafreundlicher Konsum. Das Klimabündnis hilft beim Finden von regionalen Betrieben und Initiativen, informiert zum Thema FoodCoops & Co, klimafreundliche Ernährung für Schüler:innen und Fair Trade-Siegel für Gemeinden.
  • Im Rahmen der Kampagne „Klimaschutz Jetzt“ setzte das Klimabündnis OÖ gemeinsam mit Landesrat Stefan Kaineder im Juni 2023 das „Klimamonat“ um, im Rahmen dessen eine Vielzahl als Klimaschutz-Projekten vor den Vorhang geholt wurden.

„Paris, wir kommen“: Entwicklung einer kommunalen Klimastrategie mit Städten und Gemeinden!

Das Klimabündnis hat im Jahr 2023 ausgewählte Gemeinden und Städte dabei unterstützt und begleitet, kommunale Klimastrategien im Sinne von Klimafahrplänen mit klaren Bildern und Handlungsoptionen für die Gemeinde zu entwickeln. In fünf Gemeinden wurde die Klimastrategie bereits beschlossen: Altenberg (Auftrag), dank Landesförderung außerdem Gmunden, Attersee am Attersee, Kirchham und Puchenau. 7 Weitere Gemeinden – Bad Ischl, Pichl bei Wels, Ried im Innkreis, Bad Schallerbach, Waizenkirchen, Ottensheim und Vöcklabruck – sind gerade auf dem Weg, kommunale Klimastrategien zu entwickeln, um auf ihrer Verwaltungsebene die notwendigen Schritte setzen zu können.

Insgesamt fanden 2023 jeweils vier Workshops pro Gemeinde mit dem Klimabündnis OÖ statt, um auf Basis von identifizierten Stärken und Potentialen im jeweiligen Themenfeld geeignete Maßnahmen abzuleiten und zu konkretisieren. Im Fokus stehen dabei besonders die Themen Entsiegelung, PV-Ausbau bzw. Gründung von EEGs, Bewusstseinsbildung und der Ausbau von E-Carsharing.

„Klimachecker:innen@work“: Lehrlinge gestalten die Zukunft

Im Rahmen des Projekts „Klimachecker:innen@work“ erhalten Lehrlinge eine umfassende Ausbildung zum Thema Klimaschutz und Klimawandelanpassung und bringen ihr neues Wissen im Unternehmen ein. So sammeln sie konkrete Erfahrungen, von denen sowohl die Jugendlichen als auch die Unternehmen profitieren.

Jugendliche werden motiviert, ihre Handlungsfähigkeit zu erfahren und sich sowohl beruflich als auch privat für Klimaschutz einzusetzen. Unternehmen profitieren von den umgesetzten Projekten, sei es durch Kostenersparnis oder eine nachhaltige wirtschaftliche Transformation. Und nicht zuletzt: Das Klima wird geschützt, da diese Projekte einen direkten Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und innovative Ideen für eine nachhaltige Wirtschaft leisten.

Über 100 Lehrlinge haben bereits erfolgreich teilgenommen. Die Klimachecker:innen haben zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt und werden mit ihrem Blick für Umweltschutz weitere Verbesserungen in den Unternehmen bewirken. Ihre Arbeit wird nicht nur Kolleg:innen und Vorgesetzte inspirieren, sondern auch andere Menschen in ihrem Umfeld.

„2023 zeigen sich zunehmend die positiven Wirkungen der politischen Rahmenbedingungen für den Klimaschutz und eine nachhaltige Wirtschaft. Die Gemeinden und Betriebe erkennen immer mehr die Chancen des Green Deal und der Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft, die langfristig Sicherheit und Wohlstand sichert. Diese vielen Möglichkeiten wollen wir gemeinsam mit dem Land OÖ auch 2024 nutzen und weiterhin Mut machen, für eine erneuerbare, friedliche und gute Zukunft.“, zieht Mag. Norbert Rainer, Geschäftsführer vom Klimabündnis OÖ, Bilanz und bedankt sich bei allen Engagierten.