Gedenktag zur Atomkatastrophe von Tschernobyl

Presseaussendung

Gedenktag zur Atomkatastrophe von Tschernobyl – Energiezukunft muss atomkraftfrei sein – Tschechien muss atomaren Irrweg verlassen

Am 26. April 1986 ist das geschehen, was von der Atomindustrie garantiert wurde, dass in einem AKW nie passieren kann: der größte anzunehmende Unfall (GAU) mit der Freisetzung von Unmengen hochgefährlicher Strahlung. Weite Regionen Europas wurden damals durch radioaktiven Fall-Out kontaminiert – auch Oberösterreich war stark betroffen. Auch heute, 38 Jahre danach, sind die Langzeitfolgen noch immer nachweisbar, etwa in Pilzen, Wild oder generell in Böden.

„Der Jahrestag des Super-GAUs in Tschernobyl macht uns erneut die verheerenden und Jahrzehnte andauernden Folgen der Nutzung von Atomkraft deutlich. Und noch mehr sehen wir, wie unverantwortlich es ist, weiterhin auf diese lebensbedrohliche Hochrisikotechnologie zu setzen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Die Atomlobby behauptet gerne, dass Atomkraft ein zentraler Baustein für die Energiewende sei. Die Zahlen und Fakten zeigen, dass das nicht so ist. Alleine im letzten Jahr wurden weltweit 30 Prozent mehr Leistung aus Erneuerbaren installiert, als in 70 Jahren mit Atomkraft.

Wohin die Energiezukunft unser Nachbarland Tschechien führt, entscheidet sich aktuell. Mit der Ausschreibung von vier neuen Reaktoren plant man einen massiven Ausbau von Atomkraft. Nun ziehen allerdings Wolken auf: aktuell verlauten die tschechischen Energieunternehmen einen wesentlich schnelleren Ausstieg aus der Kohleproduktion als die Regierung vorsieht. Grund ist schlichtweg Unwirtschaftlichkeit. Viel zu lange wurde auf das falsche Pferd – Atomkraft – gesetzt und der Erneuerbaren-Ausbau vernachlässigt. So könnte eine Stromlücke entstehen, da mit den neuen AKW-Blöcken frühestens 2040 zu rechnen ist. Aus diesem Grund werden bereits gefährliche Laufzeitverlängerungen für die Altreaktoren in Dukovany auf bis zu 80 Jahre angedacht. Die Sicherheit von solchen Maßnahmen wird selbst von der tschechischen Aufsichtsbehörde angezweifelt.

Das Land Oberösterreich kämpft seit Jahrzehnten gegen den Einsatz von Atomkraft. Für Landesrat Kaineder ist klar: „Die Energiewende kann nur mit einem raschen Ausbau der Erneuerbaren gelingen. Wir brauchen Strom aus Wind, Sonne und Wasser – nicht aus hochgefährlichen atomaren Zeitbomben.“