Eröffnung der krisensicheren und klimafreundlichen Wasserversorgung für Gramastetten

Presseaussendung

Eröffnung der krisensicheren und klimafreundlichen Wasserversorgung für Gramastetten – Neuer Tiefbehälter und PV-Anlage am Hochbehälter sichern langfristig Wasserbedarf

Der Markt Gramastetten durchlief in den vergangenen Jahren eine dynamische Ortsentwicklung mit wachsender Bevölkerung, einer steigenden Anzahl von privaten Pools und der Ansiedlung neuer Betriebe. Eine grundlegende Voraussetzung für diese Entwicklung ist die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, wofür seit 77 Jahren die Wassergenossenschaft Gramastetten zuständig ist. In der Gemeinde werden täglich 2.500 Einwohner:innen mit Trinkwasser versorgt. Der steigende Bedarf machte es notwendig, nach zusätzlichen Ressourcen zu suchen, um eine nachhaltige Trinkwasserversorgung sicherzustellen.

Basierend auf einer Studie des Landes Oberösterreich wurden geeignete Brunnenstandorte gesucht und in Türkstetten/Langwies auch gefunden. Neben einem Tiefbehälter errichtete die Wassergenossenschaft einen Zwischenbehälter mit einer Aufbereitungsanlage, um Eisen- und Mangangehalt im Trinkwasser zu minimieren. Dieser Zwischenbehälter steht zusätzlich auch der Feuerwehr für Notfälle zur Verfügung. Vom Zwischenbehälter aus wird das Wasser in den Hochbehälter gepumpt und von dort aus in das Versorgungsnetz der Gemeinde eingespeist.

Speziell bei Verbrauchsspitzen und bei geringer Quellschüttung erhöht die neue Anlage die Versorgungssicherheit deutlich. Um die Wasserversorgung auch im Blackoutfall sicherstellen zu können, wurde mit finanzieller Unterstützung mit Mitteln des Bundes und des Landes OÖ beim Hochbehälter eine PV-Anlage mit 19 kWp und einem 23 kWh-Speicher errichtet. Mit dieser kann die Wasserversorgung über einen längeren Zeitraum auch autark betrieben werden. Ziel ist, den PV-Strom vom Hochbehälter auch für den Brunnen und Tiefbehälter nutzen zu können.

„Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen der Wassergenossenschaft für das große ehrenamtliche Engagement. Einerseits die Trinkwasserversorgung für die Gramastettenerinnen und Gramastettener langfristig und nachhaltig zu sichern, aber anderseits auch auf unser Pilotprogramm einer krisensicheren und klimafreundlichen Versorgung zu setzen. Hier sehen wir den Idealfall, denn mit PV und Stromspeicher kann Falle eines Stromausfalls die Versorgung ohne Notstromaggregat betrieben werden und zusätzlich soll der Strom auch für den Betrieb der Anlage genutzt werden“, freut sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder anlässlich der Eröffnungsfeier der neuen Wasserversorgung in Gramastetten am vergangenen Samstag.

Vor zwei Jahren haben Landeshauptmann Thomas Stelzer und Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder ein österreichweit einzigartiges Pilot-Förderprogramm aufgesetzt, um zu testen, wie eine nachhaltige und krisensichere öffentliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung gewährleistet werden kann.

Photovoltaik und Stromspeicher können unter gewissen Voraussetzungen einen guten Beitrag zur Krisenvorsorge leisten und gleichzeitig einen nachhaltigen und klimafreundlichen Betrieb solcher Anlagen sicherstellen. Seit 2022 haben 36 Betreiber geeignete Pilotprojekte eingereicht und die Hälfte der Teilnehmer haben nun ihre Anlagen in Betrieb genommen. Damit stehen die umgerüsteten Anlagen als Anlagen als Musterbeispiele und die Betreiber:innen als Vorbilder für ähnlich strukturierte Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen für eine Evaluierung bereit.

„Weit in die Zukunft weisende Beschlüsse unserer Mitglieder, eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, fachliche und finanzielle Unterstützung durch das Land, besonders aber engagierte und kompetente ehrenamtliche Mitarbeiter haben die Trinkwasserversorgung von Gramastetten für die nächsten Generationen nachhaltiger, zukunfts- und krisensicherer gemacht“, freut sich der Obmann der Wassergenossenschaft Gramastetten Kurt Pfleger.