Alarmübung am Machlanddamm

Presseaussendung

Alarmübung am Machlanddamm – Einsatzkräfte zeigten perfekten Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes

Vor 20 Jahren fand das in Oberösterreich wahrscheinlich verheerendste Hochwasserereignis statt, das gerade auch im unteren Mühlviertel im oberösterreichischen Machland und Strudengau Schäden in Milliardenhöhe verursachte. Zehn Jahre nach dem katastrophalen Hochwasserereignis konnte 2012 mit dem Machlanddamm das größte Hochwasserschutzprojekt mit Gesamtinvestitionen von über 180 Millionen Euro fertiggestellt werden. Pünktlich vor dem Hochwasserereignis 2013 und damit seiner Feuertaufe, wo der Damm seine Schutzwirkung eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte. Zwischen Mauthauen und St. Nikola an der Donau halten rund 30 Kilometer Erddamm, vier Kilometer Betonwände und weitere vier Kilometer mobiler Wände die Wassermassen im Hochwasserfall zurück.

Der am vergangenen Samstag stattgefundene Aufbau der insgesamt vier Kilometer langen mobilen Hochwasserschutzwände ist eine logistische und organisatorische Herausforderung, die von Behörde und Einsatzkräften alle fünf Jahre in einer Alarmübung gemeistert werden muss. Der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Stefan Kaineder durfte sich ein Bild von diesen Herausforderungen machen. Der behördliche Einsatzleiter Bezirkshauptmann Werner Kreisl, technische Einsatzleiter Bezirksfeuerwehrkommandant Eduard Paireder und Machlanddamm Geschäftsführer Herbert Froschauer klärten den Landesrat über den ins Detail ausgearbeiteten Notfallplan und die vielen verschiedenen möglichen Szenarien und Aufgaben auf.

„Bei einer Alarmübung wie dieser wird klar, wie viele einzelne Zahnräder sich im Katastrophenfall hier in Perfektion zusammen drehen müssen und welch große Verantwortung hier bei den Entscheidungsträgern liegt“, zeigt sich Kaineder beeindruckt. Damit der Machlanddamm seinen Schutz vor Leib und Leben entfalten kann, müssen die mobilen Hochwasserschutzwände innerhalb kürzester Zeit aufgebaut sein. Wie reibungslos dies funktioniert, bewiesen die über 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden und über 100 weiteren Übungsteilnehmer/innen wie Mitarbeiter/innen der Machlanddamm GmbH, der Bezirkshauptmannschaft, der Gemeinden, der Straßenmeistereien, der Polizei, Frächtern, die in perfektem Zusammenspiel den schweißtreibenden Aufbau gewährleisteten. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die sich am Samstag für den Ernstfall gerüstet haben und damit eine Lebensversicherung für über 22.000 Menschen im Hochwasserfall sind. Wer etwa in Grein vor den aufgebauten und über vier Meter hohen Hochwasserschutzwände steht, dem wird bewusst, welche Zerstörungskraft sich im Katastrophenfall hinter diesen Wänden befinden kann“, so Kaineder, der sich bei den Einsatzkräften, den Freiwilligen und den Verantwortlichen in der Machlanddamm GmbH für das Engagement und den Einsatz bedankt. 

Einsatzleiter Bezirkshauptmann Werner Kreisl ergänzt: „Der Machlanddamm steht im Hochwasserfall als technische Schutzmaßnahme zur Verfügung und verhinderte als solche 2013 in weiten Teilen des Machlandes Schäden wie 2002, trotzdem müssen alle Betroffenen im Hochwasserfall immer wachsam bleiben, denn einen 100%igen Schutz kann auch die beste Schutzmaßnahme nicht bieten. Dammbetreiber, Behörde, Einsatzorganisationen und Gemeinden übten wieder den Ernstfall. Im Hochwasserfall haben sie trotz technischem Schutz alle Hände voll zu tun. Das will geübt sein und hat letztes Wochenende sehr gut funktioniert.“