Alarmierender Foodwatch-Bericht – Kinder dürfen nicht zu Werbezielen für ungesunde Produkte werden

Presseaussendung

Kinder und noch dazu eine sehr junge Zielgruppe zu ungesunder Ernährung zu verleiten, sollte grundsätzlich ein No Go sein. Das betrifft natürlich auch die entsprechenden Kanäle und Plattformen im Internet, die besonders in der Corona-Zeit von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, um mit FreundInnen in Verbindung zu bleiben. Dort werden diese zu Werbezielen für ungesunde Produkte wie ein aktueller Bericht von Foodwatch zur Beeinflussung des Ernährungsverhaltens von Kindern auf Social Media zeigt. „Diese Ergebnisse pendeln zwischen bedenklich und erschütternd. Es ist eine Frage der Vorbildwirkung und Verantwortung. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, viel stärker gegen derartige Einflussnahmen und subtiles Ködern vorzugehen. Aufgabe ist es vielmehr, Kindern gesunde Ernährung näherzubringen. Hier sind wir alle gefordert, als Politik, als Eltern und als Umfeld der Kinder“, reagiert KonsumentInnenschutz-Landesrat Stefan Kaineder auf den Bericht. 

Mehr Handhabe gegen derartige Einflussnahmen wäre dringendst nötig, geht es doch um die Gesundheit der Kinder. Und die Entwicklung ist mehr als bedenklich: Laut WHO Studie ist im Schnitt etwa jeder dritte Bub und jedes vierte Mädchen in Österreich im Alter von acht Jahren übergewichtig oder adipös. 

Viele Lebensmittel sind in Kindergrößen verfügbar oder deren Bewerbung ist direkt an Kinder gerichtet. Naheliegend wäre dabei, dass diese an die Ernährungsbedürfnisse von Kindern angepasst sind. Doch immer wieder zeigen Tests von VerbraucherInnen-Organisationen das Gegenteil. Auch eine 2015 durchgeführte Schwerpunktaktion der Lebensmittelaufsicht OÖ ergab, dass vielfach zu viel Zucker enthalten ist. Die untersuchten Kinderlebensmittel waren zum Großteil stark verarbeitet, aromatisiert und enthielten viele Zusatzstoffe. Bis auf ein Getränk enthielten alle Kinderlebensmittel so große Mengen Zucker, dass sie nur gelegentlich in kleinen Portionen verzehrt werden sollten. 

„Es darf keine Profitmaximierung auf dem Rücken und zu Lasten unserer Kinder geben. Wenn die Konzerne hier ihre Vorgangsweise nicht ändern, muss der Gesetzgeber hier deutlich schärfere Grenzen ziehen. Denn damit werden auch die Bemühungen der Politik um eine gesündere Ernährung der Kinder etwa an den Schulen konterkariert“, betont LR Kaineder, der auf erfolgreiche laufende Projekte verweist. 

„Es darf keine Profitmaximierung auf dem Rücken und zu Lasten unserer Kinder geben. Wenn die Konzerne hier ihre Vorgangsweise nicht ändern, muss der Gesetzgeber hier deutlich schärfere Grenzen ziehen.

Schulprojekt „Schlau konsumieren – besser essen“: gute Ernährung, Nachhaltigkeit und fairer Konsum als Unterrichtsgegenstand

Ernährungsbewusstsein muss von klein auf gestärkt werden. Mit dem vom KonsumentInnenschutz-Ressort geförderten Schulprojekt „Schlau konsumieren – besser essen“ macht Oberösterreich gute Ernährung, Nachhaltigkeit und fairen Konsum zum Unterrichtsgegenstand. „Ziel ist es, die Konsum- und Ernährungskompetenz der Kinder und Jugendlichen zu steigern und ihnen zu zeigen, dass gesundes und klimafreundliches Essen auch richtig gut schmeckt“, betont LR Kaineder.