Weltbodentag – Dürfen nicht den Boden unter unseren Füßen verlieren

Presseaussendung

Weltbodentag – Dürfen nicht den Boden unter unseren Füßen verlieren

Der Weltbodentag wurde erstmals am 5. Dezember 2002 von der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen, um auf die große Bedeutung des Bodens und die Wichtigkeit eines sparsamen Umgangs mit dieser endlichen Ressource aufmerksam zu machen.

Auch in Oberösterreich bleibt der Verlust unserer wertvollen Böden auf dramatisch hohem Niveau. Immer mehr Ackerflächen werden zu Bauland, doch unsere Grünflächen sind extrem wertvoll und lebenswichtig. Von den täglich verbauten Bodenflächen wird knapp die Hälfte versiegelt – in Oberösterreich liegen wir aktuell bereits bei über 300 Quadratmetern versiegelter Fläche pro Einwohner. Der Flächenfraß in Österreich wächst schneller als die Bevölkerung. Während die Bevölkerung in 20 Jahren um 10,4 Prozent zunahm, stieg die Flächeninanspruchnahme um 27 Prozent. Mit dem Raubbau an unseren besten Böden gefährden wir unsere Ernährungssicherheit, denn bereits jede dritte in Österreich konsumierte Kalorie ist importiert. Mit 11,5 ha täglich verbraucht Österreich pro Kopf doppelt so viel Boden wie Deutschland.

Durch diesen verschwenderischen Umgang mit der begrenzten Ressource Boden wird zukünftigen Generationen täglich ein Stück wichtiger Lebensgrundlage entzogen. „Auch am Tag des Bodens werden in Oberösterreich riesige Flächen verbetoniert. Mein Ziel ist es, in Oberösterreich sprichwörtlich Boden gut zu machen. Wir müssen einerseits den grassierenden Flächenfraß stoppen und andererseits unsere Böden gesund halten. Denn wir und auch unsere Kinder brauchen gute Böden für regionale Nahrungsmittel, als dezentraler Wasserrückhalt zur Hochwasservorsorge oder auch als Filter für sauberes Trinkwasser. Der Aspekt des Bodenschutzes muss daher auch etwa bei Autobahn- und Straßenneubauten einen viel größeren Stellenwert bekommen“, so Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder.

Erfreulich ist, dass es nun auch auf EU-Ebene eine sehr positive Entwicklung gibt. Mit der Mitte November vorgestellten EU-Bodenstrategie sollen Böden den gleichen Rechtsstatus wie Luft und Wasser erhalten. Die Vorlage eines ersten EU-weiten Bodenschutzgesetzes ist bis 2023 geplant. Mit der Schätzung, dass die zunehmende Verschlechterung der Bodenqualität jährliche Kosten von mehr als 50 Mrd. Euro in der EU verursacht, wurde der Kommission der dringliche Handlungsbedarf vor Augen geführt. Forschungsprogramme sollen den Übergang zu gesunden Böden bis 2030 vorantreiben.