Welt-Ei-Tag – Erfolgsgeschichte Kennzeichnungspflicht bei Eiern

Presseaussendung

Welt-Ei-Tag – Erfolgsgeschichte Kennzeichnungspflicht bei Eiern

Obwohl die konventionelle Käfighaltung in der EU seit 2012 verboten ist und in Österreich seit 2020 auch keine ausgestalteten Käfige mehr zugelassen sind, sind Eier aus diesen Haltungsformen nach wie vor auch in Österreich im Umlauf. Denn Eier sind viel verwendete Rohwaren in der Lebensmittelproduktion. Rund 65 Prozent aller Eier werden verarbeitet, ob in der Gastronomie, in Großküchen oder über die Lebensmittelindustrie in Kuchen, Nudeln und anderen Produkten. Als „anonyme“ Zutat zählt oftmals der Preis. In Polen, einem der wichtigsten Importländer Österreichs für Eier, werden Legehennen fast ausschließlich in Käfigen gehalten. Zudem werden auch Ei-Produkte aus Drittländern wie Argentinien und China mit niedrigsten Tierschutz-Standards verarbeitet.

Dass eine transparente Darstellung der Herkunft möglich ist, zeigt die vorbildliche Kennzeichnung von Frischeiern in Österreich, die auf die Schale aufgestempelt wird:

  • die erste Zahl steht für die Haltungsart der Legehenne (0 steht für Bio, 1 für konventionelle Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung, 3 für Käfighaltung),
  • die folgende Buchstabenkombination steht für das Herkunftsland (AT für Österreich)
  • und anschließend nennt eine Zahlenkombination den Produktionsbetrieb.

„Um sicherzugehen, achten Sie auf Gütesiegel oder kaufen Sie am besten Bio- oder Freilandeier“, empfiehlt Landesrat Stefan Kaineder anlässlich des Welt-Ei-Tages am 13. Oktober – denn bereits gekochte und verarbeitete Eier müssen nicht mit der Haltungsform gekennzeichnet werden. Bei Bio-Eiern wird zusätzlich zum Platzangebot auch eine gentechnik- und pestizidfreie Fütterung garantiert. „Wer auf Bio-Eier setzt, garantiert auch das Überleben der Hähne, die sonst als Küken getötet werden. Denn seit 2017 dürfen in Österreich Eier nur mehr dann als „Bio“ verkauft werden, wenn die männlichen Küken aufgezogen werden“, so Landesrat Stefan Kaineder.

Dass die Kennzeichnung eine Auswirkung auf das Kaufverhalten hat, zeigt auch die Absatzstatistik der Eier aus verschiedenen Haltungsformen im Lebensmitteleinzelhandel. Wurden 2014 in Österreich ein Drittel der Eier aus Freilandhaltung (bio und konventionell) verkauft, waren es im vergangenen Jahr bereits knapp die Hälfte. „Wir sehen am Beispiel der Eierkennzeichnung ganz klar, wie sich Konsumverhalten in Richtung Tierwohl verändert. Deshalb freut es mich, dass mit der Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung ein erster Schritt gemacht wurde. Eine bessere Kennzeichnung ist ein Gewinn für alle. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben bessere Entscheidungsgrundlagen und greifen vermehrt zu regional produzierten Lebensmitteln. Damit schonen wir das Klima und sichern die Zukunft unserer Landwirtschaft“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der eine umfassende Kennzeichnungsverpflichtung in der gesamten Gastronomie und bei verarbeiteten Produkten als nächsten wichtigen Schritt sieht.