Ökologie am Friedhof: Bodenbündnis-Beratung für mehr Vielfalt und Bodenschutz

Presseaussendung

Ökologie am Friedhof: Bodenbündnis-Beratung für mehr Vielfalt und Bodenschutz

Der Friedhof ist ein Ort, um Abschied zu nehmen, um zu trauern. Aber auch, um sich an schöne Zeiten mit den Verstorbenen zu erinnern und um zu verweilen. Daher sollte ein Friedhof ein Ort für Lebende und das Leben sein. Deshalb versuchen immer mehr Pfarren bei der Gestaltung und auch der Pflege auf Vielfalt zu setzen und damit auch auf die Herausforderung des Klimawandels zu reagieren.

Das Bodenbündnis OÖ hat daher heuer gemeinsam mit dem Landschaftsplaner Markus Kumpfmüller vier Pfarren beraten: In Pattigham, Naarn, Ottnang und Pfarrkirchen-Bad Hall haben sich engagierte Vertreter:innen der Pfarren bei Begehungen eingebracht und gemeinsam Ideen für mehr Grün und Ökologie am Friedhof entwickelt.

Die Herausforderungen decken sich. Es geht darum, durch Entsiegelung und das Pflanzen von schattenspendenden Bäumen und Sträuchern bei steigenden Temperaturen vor allem älteren Menschen einen angenehmen Aufenthalt und Sitzgelegenheiten zu schaffen. Aufgelassene Gräber bieten oft die Möglichkeit dazu. Bei der Pflege vor allem der (Kies)-Wege auf Pestizide zu verzichten, bedeutet oft auf mechanische Alternativen umzusteigen, Umgestaltungen vorzunehmen, aber auch das Zulassen von mehr Grün.

Friedhöfe sind Orte der Ruhe und des Gedenkens, sie können aber auch Naturinseln für Tiere und Pflanzen sein. Schattenspendende Bäume, Hecken und offene Böden sind Lebensräume für Schmetterlinge, Bienen und Vögel. Achtsamkeit für Natur und ihre Lebewesen unterstreicht den Wert dieser Orte und schafft eine besondere Atmosphäre.

„Es freut mich sehr, dass das Angebot von Bodenbündnis OÖ und Diözese Linz so gut angenommen wird und sich viele Pfarren melden, die ihren Friedhof ökologischer gestalten wollen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Friedhöfe können Orte der Vielfalt sein, wenn man bei der Gestaltung auf heimische Stauden und Gehölze, bei Blumen auf ungefüllte Blüten statt auf gärtnerische Züchtungen oder Exoten setzt. So hilft man damit auch den zahlreichen heimischen Wildbienenarten – über 400 in Oberösterreich – und anderen bestäubenden Insekten.