Klimafit-Paket zur Verringerung des CO2-Fußabdruckes
Pressekonferenz mit Mag. Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ), DIin Sarah Siemers (Kompetenzzentrum für Klimaneutralität, BOKU Wien), Mag. Johannes Huber (Geschäftsführer Samen Maier), Reinhard Pribil (Betriebsleiter PET), Mag.a Kristina Lisa Haselgrübler (Leiterin Umweltcenter der Raika Gunskirchen), Mag. Michael Hag (Raiffeisenbank Wels)
Klimafit-Paket für Oberösterreich – Klimabündnis und BOKU Wien starten einzigartiges Angebot zur Verringerung des CO2-Fußabdruckes und lokalen Klimaschutzprojekten – Die ersten oö. Unternehmen setzen lokale Klimaschutzmaßnahmen und senken gleichzeitig Emissionen durch Unterstützung globaler Entwicklungsprojekte
Der Kick-Off des neuen Projektes “Klimafit” ist geglückt. Vier oberösterreichische Unternehmen, die Firma Samen Maier, die Firma PET, das Umweltcenter der Raika Gunskirchen und die Raika Wels sind die ersten offiziellen Kooperationspartner. Durch ihre Klimaschutzbeiträge setzen sie ein starkes Zeichen für den Klimaschutz auf globaler und lokaler Ebene. Die Betriebe unterstützen durchs Mitmachen bei „Klimafit“ zweierlei Klimaschutzmaßnahmen. Einerseits spenden sie für ein BOKU-Forschungsprojekt in Uganda, welches auch in CO2-Einsparung resultiert und kompensieren somit ihre eigenen Emissionen, die sie bis dato noch nicht vermeiden konnten. Zum anderen wird damit lokale Klima-Bewusstseinsbildung des Klimabündnis OÖ in Form von Workshops oder die Anlage eines “KlimaAckers” in oberösterreichischen Schulgärten ermöglicht.
„Der aktuelle Bericht des IPCC zeichnet keine guten Aussichten im globalen Kampf gegen die Klimakrise, das 1,5-Grad-Ziel scheint kaum noch zu erreichen. Dass es weltweit sofortige Maßnahmen braucht, ist ebenso augenscheinlich wie auch in Oberösterreich in´s Tun zu kommen. Hunderte Klimabündnis-Betriebe in Oberösterreich leben Klimaschutz bereits jeden Tag. Das neue Projekt „Klimafit“ ist in dieser Form einzigartig, weil es noch zwei Schritte weitergeht. Es freut mich sehr, dass im Zuge von „Klimafit“ CO2 in Form eines Forschungsprojektes in Uganda vermieden werden kann und gleichzeitig Klima-Bewusstseinsarbeit in Oberösterreich passiert“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Was ist „Klimafit“?
Mit diesem Projekt startet ein neuartiges Angebot zum Klimaschutz für betriebliche, kommunale und private Kunden und Kundinnen. Klimabündnis-Betriebe können neben der Vermeidung und Einsparung von Emissionen nach dem Klima-Check des Klimabündnis OÖ auch zwei Schritte weitergehen: Mit ihrem Klimaschutzbeitrag ermöglichen sie Klimaschutz auf globaler und gleichzeitig lokaler Ebene.
Global: Über ein forschungsbasiertes Klimaschutzprojekt der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) in Uganda (Solare Trinkwasseraufbereitung / Biogasanlagen) werden CO2-Emissionen vermieden. Diese CO2-Einsparung wird durch einen Teil des freiwilligen Klimaschutzbeitrags ermöglicht. Die Basis für den Beitrag kann die vom Klimabündnis errechnete CO2 Bilanz des Klima-Checks sein, um die betrieblichen Emissionen „auszugleichen“. Die BOKU stellt dafür eine Spendenbestätigung mit der zu erwarteten Anzahl an eingesparten Tonnen CO2 aus.
Lokal: Zusätzlich ermöglichen die Klimabündnis-Betriebe mit dem restlichen Anteil Ihres Beitrags lokale Klimaschutzmaßnahmen in ihrer Gemeinde/Stadt. Das Klimabündnis OÖ setzt verschiedene ausgewählte Maßnahmen, von Schulworkshops mit Nachhaltigkeitsfokus bis hin zu Gemeinschaftsgartenprojekten, um. Sie können selbst (je nach Höhe des Beitrages) die gewünschten Maßnahmen auswählen.
Mehr Infos unter:
https://oberoesterreich.klimabuendnis.at/klimaschutzprojekt_klimafit/
“Mit dem neuen Projekt “Klimafit” können wir nun Betrieben in ganz Oberösterreich ein hochqualitatives Klimaschutzpaket anbieten, das die globale und lokale Ebene des Klimaschutzes kombiniert. Ich bin froh, dass heute schon viele Betriebe nach der zuerst notwendigen Vermeidung und Reduktion ihrer CO2 Emissionen weiter in Richtung Klimaneutralität gehen wollen. Über “Klimafit” ist dies, gemeinsam mit dem Klimabündnis OÖ und der BOKU ab sofort möglich”, erklärt Mag. Norbert Rainer, Geschäftsführer Klimabündnis Österreich und Oberösterreich.
Vorteile für Kundinnen und Kunden
Auf dem Weg Richtung „Klimaneutralität“: Mit einem Klimaschutzbeitrag werden Zeichen in Richtung Klimaneutralität und globaler Verantwortung gesetzt.
Globaler Klimaschutz: In Uganda profitieren durch das Projekt über 12.000 Menschen von wichtigen Forschungsmaßnahmen, sauberem Trinkwasser, weniger wasserbedingte Krankheiten, mehr Schulanwesenheit für Kinder, effizientere Öfen und vielem mehr. Vor Ort wird real CO2 gespart (Ziel: Vermeidung von 20.000t über fünf Jahre), da weniger Feuerholz für die Trinkwasseraufbereitung notwendig ist.
Lokaler Klimaschutz: Vielfältige Maßnahmen in oö. Gemeinden/Städten. Der Einsatz für den Klimaschutz wird lokal kommuniziert und damit sichtbar.
Multiplikator:innen Effekt: Durch die lokalen Maßnahmen wird der Betrieb sichtbarer und andere Betriebe werden inspiriert, sich auch für den Klimaschutz einzusetzen.
Die Rolle des Klimabündnis OÖ
Das Klimabündnis OÖ arbeitet schon seit über 30 Jahren gemeinsam mit Betrieben, Gemeinden und Bildungseinrichtungen zusammen und begleitet sie am Weg zu mehr Klimaschutz. Neben der Begleitung und Beratung können durch diese Kooperation künftig auch folgende Klimaschutzmaßnahmen in OÖ umgesetzt werden:
Klimaschutzmaßnahmen in OÖ
Je nach der Höhe des Klimaschutzbeitrages können verschiedene Maßnahmen von den Partner:innen gewählt und ermöglicht werden:
300 bis 500 Euro:
Mit diesen Beiträgen können drei bis fünf Tonnen CO2-Emissionen durch das BOKU Forschungsprojekt in Uganda kompensiert werden und zusätzlich wird ein Klimaschutz-Workshop aus dem Klimabündnis Angebot für Bildungseinrichtungen, Gemeinden oder Betrieben ermöglicht:
- Gustl: So schmeckt´s mir und dem Klima (klimafitte Ernährung)
- Der Wald, das Klima und ich
- Climate for future / Klimagerechtigkeit
- Vortrag: Geschichten vom Rio Negro – Regenwald
- Klimaclownshow
500 bis 2000 Euro:
Mit diesen Beiträgen können 5 bis 20 Tonnen CO2-Emissionen durch das BOKU Forschungsprojekt in Uganda kompensiert werden und zusätzlich:
- Anlage eines “KlimaAckers” für eine Bildungseinrichtung in Gemeinde
- Förderung eines Gemeinschaftsgartens
ab 2000 Euro:
können über 20 Tonnen CO2-Emissionen durch das BOKU Forschungsprojekt in Uganda kompensiert werden und zusätzlich
mehrere der oben gelisteten Maßnahmen oder eine individuelle lokale Maßnahme ermöglicht werden
Beispiel:
Ein Tischlereibetrieb aus OÖ will einen Klimaschutzbeitrag für seine jährlichen, nicht zu vermeidenden Emissionen von 5 Tonnen CO2 aus dem Jahr 2022 leisten. Er bekommt nach Zahlung des Klimaschutzbeitrags von 500€ eine Spendenbestätigung über die kompensierte Menge von 5 Tonnen von der BOKU ausgestellt und wählt zusätzlich einen Klimabündnis-Schulworkshop für die Mittelschule in seinem Ort. Dort erfahren die Kinder von Mitarbeiter:innen des Klimabündnis OÖ einerseits alles zum Thema Klimaschutz und andererseits, was die Tischlerei als positives Vorbild in ihrem Ort schon für Engagement in Richtung Klimaneutralität an den Tag legt. Ein:e Vertreter:in des Betriebes ist am Ende des Workshops sogar dabei und wird kurz vorgestellt. Das gemeinsame Foto mit der Schulklasse sieht man schon kurze Zeit später auf Social Media und in der regionalen Zeitung. Der Betrieb wird sichtbarer Partner vom Projekt „Klimafit“ und inspiriert dadurch andere Betriebe Klimaschutz anzugehen.
Die Rolle der Universität für Bodenkultur Wien
Die BOKU / Kompetenzstelle für Klimaneutralität betreibt seit Jahren das „BOKU CO2 Kompensationssystem“ und setzt damit verschiedene – allesamt forschungsbasierte – Klimaschutzprojekte, zum Beispiel in Uganda, Äthiopien, Nepal, Costa Rica, um. Hochqualitative Projektentwicklung, wissenschaftlich begleitetes Monitoring und regelmäßige Besuche in der Projektregion in Uganda sichern die tatsächliche Einsparung von CO2-Emissionen. Ein externer Beirat prüft und garantiert die Qualität. (Siehe: https://klimaneutralität.boku.ac.at/boku-klimaschutzprojekte/)
Klimaschutzprojekt in Soroti/Uganda:
Das BOKU Klimaschutzprojekt liefert seit 2019 einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in ländlichen Gebieten durch Verringerung der CO2-Emissionen und der Luftverschmutzung in Innenräumen sowie Bereitstellung von sauberem Trinkwasser durch solare Wasserdesinfektion mit dem WADI.
Mehr Infos: https://klimaneutralität.boku.ac.at/projects/sicheres-trinkwasser-und-saubere-luft-fur-soroti-uganda/
„Wir freuen uns besonders über die Kooperation mit dem Klimabündnis, weil dieses eine wichtige Rolle dabei spielt, Unternehmen bei ihren Bemühungen zur betrieblichen Verbesserung zu unterstützen. Durch das Klimafit-Paket wird nicht nur die Vermeidung von Treibhausgasemissionen vorangetrieben, sondern auch eine ganze Reihe von UN-Nachhaltigkeitszielen im globalen Süden sowie lokal in Österreich forciert“, so Dipl.Ing.in Sarah Siemers von der Kompetenzstelle für Klimaneutralität der BOKU.
Die ersten Teilnehmer:innen am Klimafit-Paket für Oberösterreich
Als Klimabündnisbetrieb setzt PET Austria bereits zahlreiche Maßnahmen im Bereich Klimaschutz. So wird etwa der Fuhrpark laufend optimiert und elektrifiziert und über die hauseigene PV-Anlage mit Strom versorgt. Neben einem umweltfreundlichen Heizsystem legt das Unternehmen auch Wert auf Recycling, LED-Technologie bei der Beleuchtung und Umweltlabel in verschiedenen Bereichen. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist uns ein großes Anliegen, um auch für zukünftige Generationen einen lebenswerten Planeten zu bewahren. Um unserer Arbeit und unserem Erfolg einen tieferen Sinn zu geben, unterstützen wir mit Freude viele gemeinnützige Projekte, sowohl regional als auch in Entwicklungsländern. Deshalb sind wir nun auch bei „Klimafit“ dabei“, so Reinhard Pribil, der Betriebsleiter von PET Austria.
Die Raiffeisenbank Gunskirchen ist bereits seit 2012 Klimabündnisbetrieb und veranlagt mit dem eigenständig agierenden Umweltcenter Geld in nachhaltige, ökologische und soziale Projekte und gilt damit als österreichweiter Vorreiter im Bereich Green Banking. „Die Menge an CO2, die wir pro Jahr in der Raiffeisenbank Gunskirchen und unseren fünf Bankstellen produzieren, kompensieren wir durch die Unterstützung entsprechender Ökoprojekte. Mit dem neuen Projekt des Klimabündnis OÖ zur CO2-Kompensation lassen sich Klimaneutralität für unsere CO2-Emissionen, Hilfe vor Ort in Uganda, lokale Klimaschutzmaßnahmen und Bewusstseinsbildung verbinden. Mit unserer Unterstützung können so zusätzlich zwei Schulworkshops in einer Welser Volksschule finanziert werden“, freut sich Mag. Kristina Haselgrübler, Leiterin des Umweltcenters der Raiffeisenbank Gunskirchen, über den lokalen Fokus.
„Gerne unterstützt die RAIFFEISENBANK WELS, neben bankinternen Maßnahmen zum Klimaschutz unserer Bank, das Projekt „Klimafit“. Als Regionalbank begrüßen wir dabei vor allem auch den regionalen Bezug des Projektes – wir haben bereits einige Initiativen im Auge, welche wir durch unseren Beitrag unterstützen möchten“, so Mag. Michael Hag, Vorstand RAIFFEISENBANK WELS.
„Wir sehen im Projekt „Klimafit“ vom Klimabündnis und der BOKU Wien eine vertrauensvolle und wissenschaftlich fundierte Möglichkeit der CO2 Kompensierung. Die damit finanzierten Projekte im In- und Ausland leisten einen wertvollen Beitrag in Richtung Klimaneutralität”, so der Geschäftsführer Johannes Huber von der Firma Samen Maier.