Präsentation der Allianz „Klima.Zukunft.Oberösterreich“
Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Prok. Dipl.-Ing Kurt Bernegger (Geschäftsleitung Bernegger GmbH)
Präsentation der Allianz „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ – Oberösterreichische Unternehmen bündeln ihre Kräfte für Klima und Energiewende
Oberösterreich steht an einem Wendepunkt. Das Bundesland, das sich jahrzehntelang als Exportmotor der Republik verstand, spürt den Gegenwind wie kaum ein anderes. Und zwar dort, wo es am meisten weh tut: in der Industrie, bei Arbeitsplätzen und in der Investitionsbereitschaft. Die Lage ist nicht mehr mit PR-Botschaften zu überdecken, sondern verlangt einen echten Neustart in der Wirtschafts- und Energiepolitik.
Das Bruttoregionalprodukt in Oberösterreich ist im Sinkflug und ein zentraler Standortnachteil verschärft die Krise: Energie wird zur Kosten- und Unsicherheitsfrage. Umso schwerer wiegt, dass der Ausbau der Erneuerbaren in Oberösterreich zu langsam vorankommt, vor allem beim Windstrom.
Genau aus dieser Lage heraus entsteht die Allianz „Klima.Zukunft.Oberösterreich“: als Zusammenschluss von Unternehmen, die nicht länger warten wollen, sondern gemeinsam mit der Politik einen Standortkurs nach vorne einfordern: mit leistbarer, planbarer Energie, beschleunigtem Ausbau der Erneuerbaren und mutigen Weichenstellungen für einen modernen, klimaneutralen Wirtschaftsstandort.
Mit der Gründung der Allianz „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ setzen engagierte Unternehmen aus Oberösterreich gemeinsam mit der Politik ein starkes Zeichen für Verantwortung, Zusammenarbeit und Zukunftsorientierung. Die Allianz versteht sich als offene Plattform jener Betriebe, die aktiv zur Energiewende beitragen, Klimaschutz vorantreiben und gleichzeitig den Wirtschafts- und Industriestandort Oberösterreich langfristig absichern wollen.
Der Start der Allianz erfolgt in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen: Steigende Energiepreise, globale Unsicherheiten, der Klimawandel und der zunehmende internationale Wettbewerbsdruck stellen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Genau hier setzt „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ an – mit dem klaren Ziel, Kräfte zu bündeln, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
Die Allianz richtet sich bewusst an die Breite der Wirtschaft: an Industriebetriebe ebenso wie an mittelständische Unternehmen und Ein-Personen-Unternehmen. Sie lädt dazu ein, den Weg in eine klimafitte, sichere und wirtschaftlich starke Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Die Allianz „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ – ein starkes Netzwerk
„Klima.Zukunft.Oberösterreich“ ist ein Zusammenschluss oberösterreichischer Unternehmen, die sich zu einer aktiven Rolle beim Klimaschutz und bei der Energiewende bekennen. Die Allianz versteht sich als offenes Netzwerk, das Dialog, Kooperation und gegenseitiges Lernen fördert – über Branchengrenzen hinweg.
Im Mittelpunkt steht der gemeinsame Wille, Verantwortung zu übernehmen: für eine sichere Energieversorgung, für nachhaltige Wertschöpfung und für die Zukunft kommender Generationen. Die Allianz will keine Einzelinteressen vertreten, sondern einen gemeinsamen Nenner schaffen, auf dem Wirtschaftskraft und Klimaschutz zusammengedacht werden.
Stefan Kaineder, Umwelt- und Klima-Landesrat Oberösterreich:
„Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke sind kein Widerspruch – sie sind zwei Seiten einer Medaille. Mit der Allianz ‚Klima.Zukunft.Oberösterreich‘ zeigen Unternehmen aus unserem Bundesland, dass sie Verantwortung übernehmen und aktiv an Lösungen für eine sichere, nachhaltige Energiezukunft mitarbeiten wollen. Denn Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz gelingen nur gemeinsam – mit dem Know-how, der Innovationskraft und dem klaren Bekenntnis der Wirtschaft. “
Motivation und gesellschaftlicher sowie wirtschaftlicher Handlungsbedarf
Oberösterreich das Industriebundesland Nr. 1 und der wirtschaftliche Motor Österreichs. Energieintensive Betriebe, exportorientierte Unternehmen und innovative Mittelständler prägen den Standort. Gleichzeitig steigt der Druck, Emissionen zu reduzieren, Energie effizienter zu nutzen und unabhängiger von fossilen Importen zu werden.
Die Allianz reagiert auf diesen Handlungsbedarf. Sie versteht Klimaschutz nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Chance: für Innovation, neue Geschäftsmodelle, regionale Wertschöpfung und langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig geht es um Versorgungssicherheit und Planbarkeit – zentrale Faktoren für Investitionen und den Erhalt von Arbeitsplätzen.
Mag.a Bettina Gupfinger, Geschäftsführerin AMAG service GmbH:
„Die AMAG Austria Metall AG bekennt sich klar zum Klimaschutz und hat eine Dekarbonisierungsroadmap für den Werksstandort Ranshofen implementiert. Die Herausforderungen der bevorstehenden Transformation sind enorm und bedürfen eines gemeinsamen Herangehens aller relevanten Stakeholder. Politik, Energieversorger, Energieinfrastrukturunternehmen und energieintensive Unternehmen wie die AMAG können nur gemeinsam die Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende in zunehmend herausfordernden Zeiten stemmen. Wir freuen uns daher auf die aktive Teilnahme an der Allianz, um den Wirtschaftsstandort Oberösterreich nicht nur zu erhalten, sondern nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Zentrale Ziele der Allianz
Energiesicherheit stärken
Ein zentrales Anliegen der Allianz ist es, die Energieversorgung Oberösterreichs langfristig sicherer und unabhängiger zu machen. Regionale, erneuerbare Energiequellen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Versorgungssicherheit ist die Grundlage für wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit.
Energiewende aktiv mitgestalten
Die Allianz will zeigen, dass die Energiewende gemeinsam gelingen kann – durch Zusammenarbeit, Erfahrungsaustausch und klare Zielorientierung. Unternehmen bringen dabei ihr Know-how, ihre Innovationskraft und ihre praktische Umsetzungskompetenz ein.
Wirtschaftsstandort Oberösterreich stärken
Klimaschutz soll den Standort nicht schwächen, sondern stärken. Die Allianz setzt auf Zukunftsinvestitionen, technologische Entwicklung und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Oberösterreich soll ein attraktiver Standort für Betriebe bleiben – heute und morgen.
Arbeitsplätze sichern und erhalten
Eine erfolgreiche Transformation des Energiesystems ist auch eine soziale Frage. Die Allianz bekennt sich klar zum Erhalt von Arbeitsplätzen im Land und zu einer Entwicklung, die wirtschaftlichen Erfolg und ökologische Verantwortung miteinander verbindet.
Prok. Dipl.-Ing. Kurt Bernegger, Geschäftsleitung Bernegger GmbH:
„Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein über Generationen hinweg prägt die Arbeit der Bernegger GmbH. Mit innovativen Anlagen wie der Shredderrückstandsaufbereitungsanlage (SRA) und der modernsten Kunststoffsortieranlage Europas (KSA) mit einer Jahreskapazität von 100.000 Tonnen leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft – und decken damit rund die Hälfte der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen ab.
Derzeit setzen wir mit dem Bau der thermischen Metallgewinnung (TMG) neue Maßstäbe: Ein weltweit einzigartiges Verfahren, mit dem bis zu 99 % der Rohstoffe und seltenen Metalle aus Altautos und Elektroschrott zurückgewonnen werden können.
Mit innovativer Transportlogistik reduzieren wir aktiv unseren ökologischen Fußabdruck: Dank unseres Bahnlogistiksystems und emissionsfreier Materialförderung konnten im vergangenen Jahr über 800.000 Tonnen Rohstoff umweltfreundlich bewegt werden.
Nachhaltigkeit endet für uns nicht beim gesetzlich Geforderten – gerade in unserer Kernkompetenz, dem Bergbau, denken wir weiter und handeln entsprechend verantwortungsvoll. Unsere Bergbauprojekte zeichnen sich in Planung und Investition durch enormen Weitblick aus. Mehrere Projekte wurde bereits mit dem Europäischen Nachhaltigkeitsaward prämiert.“
Politik und Wirtschaft Hand in Hand
Die Allianz versteht sich als Brücke zwischen Wirtschaft und Politik. Beide Seiten tragen Verantwortung für die Zukunft des Standorts. Während Unternehmen Innovationen vorantreiben und Investitionen tätigen, ist die Politik gefordert, verlässliche und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen zu schaffen.
„Klima.Zukunft.Oberösterreich“ setzt auf Dialog statt Gegensätze. Ziel ist es, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln und langfristige Lösungen zu ermöglichen, die Planungssicherheit schaffen und Investitionen erleichtern.
Offenes Netzwerk: Einladung an weitere Unternehmen
Die Allianz ist bewusst offen angelegt. Weitere Unternehmen aus Oberösterreich sind eingeladen, Teil von „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ zu werden – unabhängig von Größe oder Branche. Entscheidend ist das gemeinsame Bekenntnis zu Verantwortung, Klimaschutz und einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Initiative lebt von Vielfalt, vom Austausch unterschiedlicher Erfahrungen und vom gemeinsamen Gestaltungswillen.
Ausblick: Die nächsten Schritte
Mit der heutigen Präsentation beginnt die Arbeit der Allianz. In den kommenden Monaten wird „Klima.Zukunft.Oberösterreich“ den Dialog zwischen Unternehmen, Politik und relevanten Akteur:innen weiter vertiefen, gemeinsame Positionen entwickeln und den Austausch fördern.
Der Fokus liegt dabei klar auf Zusammenarbeit, Offenheit und einem konstruktiven Blick nach vorne – für eine klimafitte, sichere und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft Oberösterreichs.