Enns als Hotspot für modernes Kunststoffrecycling

Presseaussendung

Enns als Hotspot für modernes Kunststoffrecycling: Umweltförderung beschließt Sortieranlage mit über 7,7 Millionen Euro zu unterstützen

Kaineder: „Ein Leuchtturmprojekt für die Kreislaufwirtschaft der Zukunft.“

In Oberösterreich ist seit Frühjahr 2024 die größte Kunststoffsortieranlage Österreichs – die Triplast GmbH – in Betrieb. Ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft, welchen die Eigentümer ARA (Altstoff Recycling Austria AG), Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding GmbH & Co ermöglichten. Mit einer Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr werden stolze 50% der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen abgedeckt. Mit modernsten Sensoren ausgestattet und unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz bereitet die Anlage digitalisiert Rohstoffe auf – darunter auch Kunststoffe wie PET, PP oder PS aus dem gelben Sack.

Nun soll ein weiterer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft gesetzt werden. In einer speziellen Nachsortieranlage sollen die vorsortierten Kunststofffraktionen weiterverarbeitet werden. Diese Nachsortieranlage umfasst eine Feinsortierung sowie eine intensive Reinigung und Wäsche der Materialien. Angestrebt wird dadurch sortenreine und saubere Kunststoffarten in hochwertiges Rezyklat – sogenannte Recycling-Kunststoffe – umzuwandeln.

Ziel des Projekts ist es diese Recycling-Kunststoffe später für Lebensmittelverpackungen einsetzen zu können. Aus altem Plastik soll neues, lebensmitteltaugliches Verpackungsmaterial entstehen – ganz ohne neue Rohstoffe.

Mittels modernster Technologien – darunter 38 Nahinfrarotgeräte – werden bereits jetzt 24 verschiedene Fraktionen sortiert. Mit der nun geförderten Nachsortierung können diese Fraktionen noch präziser gereinigt, veredelt und granuliert werden, um hochwertige Rezyklate für „Food-Grade“-Anwendungen herzustellen. Ziel ist es, Primärkunststoffe in Lebensmittelverpackungen langfristig vollständig zu ersetzen.

Die Umweltförderung im Inland hat in der letzten Kommissionssitzung den Beschluss gefasst, dieses Projekt und somit den weiteren Ausbau der Kunststoffsortierung am Standort Enns mit 7,7 Mio. Euro zu unterstützen.

Umwelt- und Klima-Landesrat und Vorsitzender der Kommission in Angelegenheiten der Umweltförderung im Inland, Stefan Kaineder, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Was hier in Enns entsteht, ist weit mehr als nur eine Anlage – es ist ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft in Österreich. Wenn wir es ernst meinen mit dem Ausstieg aus fossilem Plastik, dann brauchen wir genau solche innovativen Projekte, die zeigen, dass Recycling auf höchstem Niveau möglich ist. Ich danke den Projektpartnern für die gute Zusammenarbeit und gratuliere zu dieser zukunftsweisenden Umsetzung.“

Die drei Eigentümer ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt freuen sich über die Unterstützung und unterstreichen die Relevanz des weiteren Ausbaus im Bereich Kunststoffrecycling. „Mit der Erweiterung unserer Kunststoffsortieranlage schaffen wir die Grundlage für noch präzisere Stofftrennung und Ressourcennutzung. Die zusätzliche Feinsortierung und Reinigung ergänzen unsere bestehende Anlage sinnvoll und ermöglichen eine noch effizientere und saubere Trennung. Mit diesem Schritt denken wir das Kunststoffrecycling noch weiter und investieren zukunftsweisend in das Recycling in Österreich“, so die Geschäftsführer Jürgen Secklehner, Kurt Bernegger und Denis Völler.

Die neue Anlage ermöglicht nicht nur die Weiterverarbeitung der Materialien aus Enns, sondern auch von Sortierresten aus anderen Anlagen österreichweit. Dank direkter Anbindung an Straße und Schiene wird die Logistik effizient gestaltet – auch die Verladung der aufbereiteten Materialien per Bahn soll in Zukunft verstärkt genutzt werden.