Rätseln, tüfteln, Klima checken:Klima:Escape Box begeistert Oberösterreich

Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Susanne Steckerl (She:Works), Christian Kdolsky (Zukunftsallianz) und Norbert Rainer (Klimabündnis Österreich)
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Rätseln, tüfteln, Klima checken: Klima:Escape Box begeistert Oberösterreich – Neues Angebot für Jugendliche startet 2025
Die Klima:Escape Box verbindet Spielspaß mit ernsthaften Zukunftsfragen. Seit ihrer Entwicklung begeistert sie mit kniffligen Rätseln, geheimen Fächern und überraschenden Wendungen. Ein innovativer Ansatz, der Klimagerechtigkeit und Klimawandelvorsorge begreifbar macht. Nach dem Spiel reflektieren die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und entwickeln konkrete Ideen für den Alltag. Allein 2024 fanden in Oberösterreich knapp 30 Workshops statt, österreichweit waren es über 60 Workshops in mehr als 50 Gemeinden mit rund 900 Teilnehmenden. 2025 steht ein zusätzliches, kostenloses Kontingent von 20 Workshops zur Verfügung, ermöglicht durch das Interreg-Projekt EscapeClimateChange. Ein besonderer Partner ist die Zukunftsallianz, die mit umfassender gesellschaftlicher Unterstützung die Verbreitung aktiv vorantreibt.
„Ob in Gemeinden, Bildungseinrichtungen oder Betrieben: die Klima:Escape Box zeigt deutlich, wie Klimaschutz nicht nur verstanden, sondern erlebt werden kann, spielerisch, gemeinschaftlich und mit Blick auf Lösungen. Danke an alle Partner:innen, die dieses Projekt mittragen“, bedankt sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder
„Die Ergebnisse der Workshops zeigen deutlich: Die Menschen in OÖ wollen bessere öffentliche Verkehrsangebote, lebendige grüne Ortskerne, günstige, erneuerbare Energie und stärkere Beteiligung. Eindrücklich wird das auch am Beispiel Linz sichtbar, wo Frauen der Organisation she:works erleben durften, dass Klimaschutz gemeinsam geling und Spaß macht“, freut sich Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis OÖ.
Neu ist 2025 die Klima:Escape Box für Jugendliche „Mission Mundolindo“, bei der Kinder und Jugendliche spielerisch zu Klimadetektiv:innen werden. Drei Pilotworkshops starten im Herbst, darunter einer an der NMS Leonding.
Was ist die Klima-Escapebox?
Die Klima-Escapebox wurde 2011 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gemeinsam mit Spieleentwickler Michael Wiktora entwickelt. Das Prinzip ist einfach und wirkungsvoll: Die Spielenden müssen einen Weg aus der Klimakrise finden. Knifflige Rätsel, versteckte Botschaften, Geheimfächer und überraschende Wendungen machen Themen wie Klimawandelanpassung, Klimagerechtigkeit und Klimakommunikation erlebbar.
„Die Klima-Escapebox macht die Klimakrise begreifbar – und zeigt zugleich: Wir schaffen das nur gemeinsam“, so Projektleiterin Cornelia Straßer vom Klimabündnis OÖ.
Nach dem Spiel folgt ein Reflexionsteil, in dem Strategien analysiert, Hindernisse für Zusammenarbeit diskutiert und Lösungen für die reale Klimakrise erarbeitet werden. Teilnehmende nehmen konkrete Ideen und Handlungsmöglichkeiten für ihren Alltag mit. Das Format eignet sich ideal für Teambuilding in Gemeinden, Organisationen und Betrieben, als Dankeschön für ehrenamtliche Klimaschützer:innen, als Auftakt für Beteiligungsprozesse oder für Schulen ab der 10. Schulstufe.
Klima-Escapebox in Oberösterreich
Allein in Oberösterreich konnten 2024 knapp 30 Workshops durchgeführt werden. Für 2025 steht zusätzlich ein kostenloses Kontingent von 20 Workshops zur Verfügung. Die Anschaffung für OÖ wurde 2024 durch das Interreg-Projekt „EscapeClimateChange“, gefördert von Bayern–Österreich 2021–2027, ermöglicht.
Die Rolle der Zukunftsallianz
Ein wichtiger Partner bei der Verbreitung des Formats ist die Zukunftsallianz, eine überparteiliche Bürgerinitiative mit Unterstützung aus allen Teilen der Gesellschaft. Im Jahr 2024 fanden österreichweit 60 Workshops in über 50 Gemeinden statt, bei denen rund 900 Menschen eingebunden wurden.
„Im ersten Teil der Klima-Escape-Box wurden spielerisch verschiedene Rätsel gelöst, die zum Nachdenken über die Herausforderungen des Klimawandels anregten. Im Anschluss wurde im Rahmen des Zukunftsplans diskutiert, wie eine lebenswerte Zukunft aussehen könnte und welche konkreten Schritte dafür nötig sind“, so Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis OÖ.
Die Ergebnisse dieses Prozesses zeigen deutlich: Die Mitte der Gesellschaft ist bereit für Klimaschutz. Besonders wichtig sind den Menschen ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs, belebte Ortskerne, soziale Abfederung und politische Beteiligung.
„Die Ergebnisse der Workshops wurden anhand von Leitfragen strukturiert und zusammengefasst“, erklärt Franz Essl, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. „Daraus wurde ein Positionspapier erstellt, das auf den Maßnahmenvorschlägen des Nationalen Energie- und Klimaplan beruht und der Politik als Impuls für zukünftige Entscheidungen dienen soll.“
“Gerade die Menschen in der Mitte wollen am Land Alternativen zum Auto und belebte Ortskerne – einfach weil das mehr Geld im Börsl und mehr Miteinander bringt“, schildert Christian Kdolsky. „In den Workshops haben wir bewährte Lösungen dafür auf den eigenen Ort umgelegt. Für die Umsetzung brauchen wir persönliches Engagement und die Unterstützung der Gemeinden.”
Im Jahr 2025 folgten 25 weitere Workshops mit Schwerpunkt Mobilität und Ortskernbelebung. Deutlich wurde dabei: Auf lokaler Ebene funktioniert Zusammenarbeit, während die Polarisierung in der Klimadebatte vor allem in der Bundes- und Landespolitik spürbar ist.
Beispiel aus Linz: Workshop mit she:works
Ein eindrucksvolles Beispiel war der Workshop mit der Organisation she:works in Linz. Frauen aus herausfordernden Lebenssituationen erlebten mit Begeisterung, dass Klimaschutz nur gemeinsam gelingt. In der anschließenden Diskussion rund um die Belebung von Ortskernen zeigte sich auch, wie finanzielle Sorgen den Blick auf Klimafragen beeinflussen.
„Unsere Teilnehmerinnen erlebten mit der Klima-Escape Box, dass der Klimawandel nur gemeinsam und weltweit bewältigt werden kann. Wertvoll war auch die Aufklärung über Fakten versus Fake News rund um den Klimawandel“, so Susanne Steckerl, Geschäftsführerin von she:works GmbH.
Neu: Klima-Escapebox für Jugendliche
Ganz neu gibt es die Klima-Escapebox nun auch für Kinder und Jugendliche: „Mission Mundolindo“. Schüler:innen schlüpfen dabei in die Rolle von Klimadetektiv:innen, die die fiktive Welt Mundolindo („schöne Welt“) retten müssen.
„Unsere Jugendlichen werden zu Klimadetektiv:innen – und entdecken spielerisch, dass jeder Beitrag zählt“, erklärt Cornelia Straßer, Projektleiterin beim Klimabündnis OÖ.
Die Zielgruppe sind Kinder zwischen 10 und 14 Jahren. An Schulen dauert der Workshop zwei Unterrichtseinheiten, in Gemeinden oder Organisationen rund 90 Minuten. 2025 finden drei Pilotworkshops statt, darunter einer am 26. September mit der NMS Leonding.