Klimachecker:innen@work bei Nordfels in Bad Leonfelden

Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Edmund Jenner-Braunschmied (CEO Nordfels), Luca Stumptner (Lehrling und Klimachecker bei Nordfels), Beate Dunzinger und Thomas Zwirzitz (Klimabündnis Oberösterreich)
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Junge Menschen als Motor für eine klimafitte Wirtschaft – Klimachecker:innen@work bei Nordfels in Bad Leonfelden
Die großen Veränderungen unserer Zeit – Klimakrise, Ressourcenknappheit und technologische Innovationen – fordern von Wirtschaft und Gesellschaft neue Antworten. Unternehmen sind dabei Schlüsselakteure: Sie können nicht nur Kosten senken und sich unabhängiger machen, sondern auch die Innovationskraft für eine klimafreundliche Zukunft entfalten. Damit dieser Wandel gelingt, braucht es Menschen, die ihn gestalten. Besonders Lehrlinge spielen hier eine entscheidende Rolle.
Mit dem Projekt „Klimachecker:innen@work“ bietet das Klimabündnis Oberösterreich eine praxisnahe Ausbildung für Lehrlinge an. Ziel ist es, junge Menschen zu Klimabotschafter:innen im eigenen Unternehmen zu machen – ausgestattet mit Wissen, Projektideen und dem Mut, neue Wege zu gehen.
Im Zentrum des Programms steht die Umsetzung konkreter Projekte durch die Lehrlinge selbst. Nach einer Einführung in die Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung entwickeln sie gemeinsam mit Kolleg:innen und unterstützt vom Klimabündnis eigene Maßnahmen für ihren Betrieb. Bereits über 130 Lehrlinge haben in den vergangenen Jahren an „Klimachecker:innen@work“ teilgenommen. Heuer sind es 44 Jugendliche aus neun oberösterreichischen Betrieben.
„Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich lebt von seiner Innovationskraft und den gut ausgebildeten Fachkräften in unseren Betrieben. Mit den Klimachecker:innen verbinden wir beides: Junge Menschen, die Verantwortung übernehmen und Klimaschutz in ihrem Arbeitsalltag umsetzen, und Unternehmen, die damit zukunftsfit und wettbewerbsfähig bleiben. Wer heute in Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit investiert, sichert nicht nur Kosten- und Wettbewerbsvorteile, sondern auch die Attraktivität als Arbeitgeber:in für die Fachkräfte von morgen. Die Klimachecker:innen sind damit ein starkes Signal, wie wir Wohlstand, Arbeitsplätze und Klimaschutz in Oberösterreich gemeinsam voranbringen“, betont Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Mehr als nur Ausbildung
Das Projekt geht über reine Wissensvermittlung hinaus. Die jungen Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen, Projektmanagement anzuwenden und im Team Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig stärken sie den Zusammenhalt untereinander, ihre Identifikation mit dem Unternehmen und die Wahrnehmung des Betriebs als attraktive:n Arbeitgeber:in. Neben Workshops und der Teilnahme am Jugendklimagipfel gibt es außerdem einen feierlichen Abschluss mit Projektpräsentationen. Dort zeigen die Lehrlinge, was sie erarbeitet haben und ihr Engagement wird somit sichtbar und wertgeschätzt.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Zahlreiche Projekte aus den Bereichen Energie, Mobilität, Ressourcen, Ernährung und Biodiversität wurden in oberösterreichischen Unternehmen bereits umgesetzt. Viele Ideen wirken bis heute weiter, sparen Energie und Kosten, fördern eine nachhaltige Unternehmenskultur und setzen Zeichen für mehr Klimaschutz. Damit hinterlassen die Lehrlinge nachhaltige Fußspuren – für ihre Betriebe, für ihre Kolleg:innen und für ihre eigene berufliche Zukunft.
„Fokus auf das Neue“
Beate Dunzinger, Projektleiterin beim Klimabündnis Oberösterreich, begleitet die Jugendlichen nun im fünften Jahr: „Das Projekt zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie viele kreative Lösungen in den Köpfen junger Menschen stecken. Die motivierten Lehrlinge bringen frischen Wind in ihre Betriebe und übernehmen dabei Selbstverantwortung, die weit über das Projekt hinauswirkt.“
„Mit Klimachecker:innen@work zeigen wir, dass zukunftsfitte Betriebe und ihre engagierten Lehrlinge Klimaschutz in den Betrieben konkret machen und damit Wohlstand für uns alle sichern. Wenn junge Menschen Verantwortung übernehmen und Unternehmen ihnen dafür Raum geben, entstehen Lösungen, die heute wirken und morgen tragen“, ist Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis OÖ überzeugt.
Nordfels setzt auf Klimaneutralität und Ressourcenschonung – aktuell mit einem Projekt zur Optimierung der Druckluftversorgung. Erste Messungen laufen bereits und zeigen, wo Energie gespart werden kann. Daraus entstehen konkrete Verbesserungen wie Wartungen oder Frühwarnsysteme. Auch die Mitarbeitenden sind eingebunden, und die Lehrlinge bringen im Projekt „Klimachecker:innen@work“ ihre eigenen Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb ein.
„Die effiziente Nutzung von Energie ist für uns als Nordfels GmbH nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch Teil unserer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Ein solches Projekt soll jungen Mitarbeitenden dabei helfen, einen bewussten Umgang mit Energie zu erlernen. Bewusst mit Ressourcen umzugehen, ist eine Schlüsselkompetenz für die Zukunft – wer lernt, mit weniger auszukommen, gewinnt in vielen Lebensbereichen.”, so Edmund Jenner-Braunschmied, CEO Nordfels.
„Es ist spannend zu sehen, wie schon kleine Verbesserungen einen Unterschied machen können. Als Lehrling finde ich es super, bei so einem Zukunftsprojekt mitarbeiten zu dürfen und direkt zu erleben, wie moderne Technik beim Energiesparen hilft.“ meint der Klimachecker Luca Stumptner, Mechatronik-Lehrling im 4. Lehrjahr bei Nordfels.
Mitmachen!
Auch im kommenden Jahr haben Betriebe die Möglichkeit, ihren Lehrlingen diese besondere Ausbildung zu ermöglichen. Interessierte Unternehmen können sich bereits melden.
„Wir brauchen nicht weniger Förderung, sondern mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit – für Unternehmen, für Beschäftigte und für alle, die ihren Beitrag zur Energiewende leisten wollen“, betont Andreas Gahleitner abschließend.