Hitzewelle und Dürreperiode – erste Flüsse in Oberösterreich fallen trocken

Presseaussendung

Hitzewelle und Dürreperiode – erste Flüsse in Oberösterreich fallen trocken

Die anhaltende Trockenheit und die hochsommerlichen Temperaturen hinterlassen immer deutlicher ihre Spuren an Oberösterreichs Gewässern. In mehreren Regionen sind kleinere Flüsse und Bäche bereits trockengefallen – so etwa die Mattig in Mattighofen. Dort sind derzeit ganze Abschnitte ohne sichtbaren Wasserlauf. Auch 2018 und 2022 ist die Mattig nach länger anhaltenden Dürreperioden trockengefallen.

„Diese Bilder dokumentieren deutlich die Folgen des fortschreitenden Klimawandels. Längere Dürre- und Hitzephasen treten häufiger auf und haben zunehmende Auswirkungen auf unsere Umwelt, die Wasserversorgung und die Fischbestände“, erklärt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Während große Flüsse wie der Inn oder die Salzach derzeit noch Mittelwasser führen, liegen Enns, Traun und Donau vielerorts bereits im Niederwasserbereich. Zahlreiche Pegel kleinerer Fließgewässer in Oberösterreich zeigen deutlich unterdurchschnittliche Wasserführungen. Auch die großen Seen des Salzkammerguts könnten ohne baldige, ergiebige Niederschläge binnen weniger Wochen deutlich an Wasser verlieren, da auch die Zubringer aus den alpinen Regionen stark zurückgehen. Die Gewässeraufsicht des Landes OÖ dokumentiert in den kommenden Wochen die trockengefallenen Gewässerabschnitte detailliert.

Aktuelle Situation beim Grundwasser: Nach einer kurzen Stabilisierung im Frühling sinken die Pegel erneut, sie liegen vielerorts unter den langjährigen Mittelwerten. „Die Trinkwasserversorgung in Oberösterreich ist aber vorerst noch nicht gefährdet, da wir in Oberösterreich über mächtige Grundwasserkörper verfügen“, erläutert Kaineder.

Die Dürre trifft die Gewässer gleich mehrfach: Einerseits engt der sinkende Wasserstand den Lebensraum der Fische ein, andererseits führen hohe Temperaturen zu Sauerstoffmangel. „Wenn sich die Fische nicht in kühlere oder tiefere Zonen zurückziehen können, droht Fischsterben“, so Kaineder. Erschwerend kommen punktuelle Starkregenereignisse hinzu, die Schwebstoffe aufwirbeln und zusätzlich belasten.

Niedrigwasser wirkt sich auch auf die Wasserqualität aus: Durch weniger Verdünnung steigt die Konzentration von Nährstoffen aus Kläranlagen, was Algenblüten und Sauerstoffmangel fördert. Auch an Badestellen werden hohe Temperaturen und intensiver Badebetrieb zunehmend zum Problem. „Wir erleben, dass in kleineren Seen das Algenwachstum rasch zu Sauerstoffmangel führen kann, was wiederum die Tierwelt gefährdet und Badestellen beeinträchtigt“, erklärt der Umwelt-Landesrat.

„Wir sehen an der Mattig und vielen anderen Flüssen: Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung mehr. Er verändert unser Land, unsere Lebensgrundlagen und unsere Natur in einer Geschwindigkeit, die uns alle mehr und mehr fordert“, so Kaineder.