Lebensraum für Tiere und Hochwasserschutz vereinen

Presseaussendung

Lebensraum für Tiere und Hochwasserschutz vereinen: Die Rolle der Bewuchspflege im OÖ Wasserbau – Lokalaugenschein bei Arbeiten am Steinbach in Schörfling am Attersee

Stefan Kaineder: “Wir setzen auf nachhaltige und ökologische Gewässerpflege!”

Natürliche Flusslandschaften sind nicht nur wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle für den Hochwasserschutz. Die richtige Pflege von Bäumen und Sträuchern entlang unserer Gewässer sorgt dafür, dass die Flüsse intakt bleiben, das Wasser gekühlt wird und gleichzeitig ein nachhaltiger Hochwasserschutz gewährleistet ist. Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder betont die Bedeutung einer umweltschonenden Gewässerbewirtschaftung und setzt auf eine Bewuchspflege, die sowohl ökologische als auch sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt.

Natürlicher Schatten für gesunde Gewässer

Bäume und Sträucher entlang der Ufer leisten einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität und Qualität unserer Gewässer. Durch ihre Beschattung verhindern sie eine zu starke Erwärmung des Wassers und damit verbundene negative Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht. Gleichzeitig verlangsamen sie das Wachstum von Unterholz, was den Pflegeaufwand reduziert und naturnahe Lebensräume fördert.

Diese Woche machte sich Landesrat Stefan Kaineder selbst ein Bild und besuchte die Arbeiten am Steinbach in Schörfling am Attersee. Der Gewässerbezirk Gmunden wurde seitens Asfinag darauf aufmerksam gemacht, dass im Bereich einer Versickerungsanlage zwei Bäume aus dem Bereich des Steinbaches in Richtung ihrer Anlage hängen. Im Zuge der Gewässeraufsicht wurde anschließend dieser Abschnitt begangen, wobei festgestellt werden konnte, dass im Bereich des öffentlichen Wassergutes bereits mehr als 20 Bäume vom Eschentriebsterben betroffen waren. Daher bestand hier die Gefahr, dass diese abgestorbenen Eschen in Richtung der Anlagen der ASFINAG fallen könnten. Da hier die Lärmschutzwände, die begleitenden Absperrzäune, sowie die Versickerungsanlage beschädigt werden könnten, war es dringend erforderlich, diese Bäume entsprechend dem neu erstellten Leitfaden für Bewuchsflege am öffentlichen Wassergut zu entfernen. Da hier weiters auch eine öffentliche Gemeindestrasse vorbei führt, musste daher rasch gehandelt werden.

Stefan Kaineder: „Mit der Bewuchspflege sichern wir nicht nur die Schutzfunktion unserer Gewässer, sondern setzen auch ein klares Zeichen für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige und ökologische Gewässerbewirtschaftung zu etablieren, die sowohl den Hochwasserschutz als auch den Erhalt wertvoller Biotope in den Mittelpunkt stellt. Mein Dank gilt den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gewässerbezirken, die mit viel Know-How und höchster ökologischer Sorgfalt arbeiten.“

Bewuchspflege mit Augenmaß

Die Bewuchspflege erfolgt in Oberösterreich nach klaren Leitlinien: Wo es möglich ist, wird natürlicher Uferbewuchs erhalten oder durch gezielte Maßnahmen wie die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern gefördert. Großflächige Rodungen werden nur in begründeten Fällen durchgeführt, wobei stets darauf geachtet wird, die ökologischen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Wo Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen, wird auf Ersatzpflanzungen geachtet.

Ein klares Bekenntnis zur Natur

Mit dem neuen Leitfaden zur Bewuchspflege stellt das Land Oberösterreich eine langfristige Grundlage für eine fachgerechte Gehölzpflege zur Verfügung. Er vereint die notwendige Instandhaltung von Hochwasserschutzanlagen mit einem klaren Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit.

Stefan Kaineder: “Die Bewuchspflege ist keine reine Pflichtaufgabe, sondern eine Chance, unsere Gewässer für kommende Generationen naturnah zu erhalten. Mit diesem Leitfaden schaffen wir eine Balance zwischen Sicherheit und Natur.”