Gemeinsam für die Zukunft: Pichl stellt Klimastrategie 2030 vor

Pressekonferenz mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Bürgermeister Gerhard Seemann (Gemeinde Pichl), Ing. Martin Schönmayr (Gemeindevorstand), Michael Kloiböck (Amtsleiter), Ing. Mag. Norbert Rainer (Geschäftsführer Klimabündnis Österreich und Oberösterreich), Lisa Eisner (Projektleiterin Klimabündnis OÖ)

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Gemeinsam für die Zukunft: Pichl stellt Klimastrategie 2030 vor – Politik, Verwaltung und Bürger:innen gestalten lebenswerte und klimafitte Gemeinde

Die Marktgemeinde Pichl bei Wels hat sich 2023 als eine der ersten Gemeinden in Oberösterreich auf den Weg gemacht, um eine strukturierte und umsetzungsorientierte “Klimastrategie 2030” zu entwickeln. Die finale Klimastrategie wurde im September 2024 im Gemeinderat beschlossen. Der Ausbau der Photovoltaik, mehr Grünzonen und die Verbesserung der E-Ladeinfrastruktur – das sind nur einige der Punkte in der neu erarbeiteten Klimastrategie für die Marktgemeinde Pichl bei Wels, die jetzt präsentiert wird. In mehreren Workshops wurden Ideen gesammelt und daraus umsetzbare Maßnahmen formuliert.

„Der Klimaschutz ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit und erfordert entschlossenes Handeln auf allen Ebenen – von der internationalen Gemeinschaft bis hin zu den einzelnen Gemeinden. Es freut mich ganz besonders, dass die Marktgemeinde Pichl bei Wels mit ihrer Klimastrategie 2030 ein leuchtendes Beispiel für kommunalen Klimaschutz setzt“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Bei einem Startworkshop im April 2023 wurden der Status-Quo und die Grundlagen der aktuellen Klimabilanz von Pichl bei Wels vorgestellt und die Ziele und Erwartungen der Teilnehmer:innen gesammelt. Dieser erste Workshop diente als Ausgangspunkt zur Erarbeitung einer umfassenden, kommunalen Klimastrategie. Mittels Fragebogen wurden außerdem die Klimaschutz-Ideen der Gemeindevertreter:innen und der Bürger:innen abgefragt. Alle dadurch erhaltenen Einblicke und Ideen wurden mit in die darauffolgenden Umsetzungsworkshops genommen.

Dieser partizipative Ansatz ermöglichte es, die unterschiedlichen Perspektiven und Fachkenntnisse zu nutzen und sicherzustellen, dass die kommunale Klimastrategie sowohl realistisch und konkret als auch ambitioniert und nachhaltig ist. Es wurden insgesamt sechs Umsetzungsworkshops zu den drei Themenbereichen „Klimafreundliche Mobilität“, „CO2 neutrale Energie und Gebäude, Bodenschutz und Raumordnung“ und „Bewusstseinsbildung, Beschaffung und Ernährung, Lebensstil und Kreislaufwirtschaft“ organisiert, bei denen intensiv an der Sammlung von konkreten Maßnahmen gearbeitet wurde. In Kleingruppen wurde dann im Rahmen der Workshops an priorisierten Maßnahmen weitergearbeitet.

Bürgermeister Gerhard Seemann:„Es wurde eine Klimastrategie für die Marktgemeinde Pichl bei Wels entwickelt. In zahlreichen Workshops und Treffen wurden Ideen und Anregungen eingebracht und als Maßnahmen und Lösungsvorschläge zu Papier gebracht. Es freut mich sehr, dass die ausgearbeiteten Ergebnisse des Projektes vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurden.“

Der Weg zur Entwicklung der kommunalen Klimastrategie ist beispielhaft für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Politik, der Gemeindeverwaltung, Bürger:innen und anderen örtlichen Organisationen. Die gemeinsam erarbeitete Klimastrategie wurde im September 2024 im Gemeinderat beschlossen. 

„Die umfassende und gemeinsame Erarbeitung der Strategie zeigt, wie wichtig es ist, Politik, Verwaltung und Bürger:innen zusammenzubringen, um gemeinsam zukunftsweisende Lösungen zu finden. Ob es der Ausbau der Photovoltaik, die Schaffung von mehr Grünzonen oder die Förderung klimafreundlicher Mobilität ist. Ich möchte der Gemeinde Pichl bei Wels ausdrücklich für ihren Einsatz und ihre Vorreiterrolle danken. Mit Projekten wie diesen leisten Gemeinden einen wesentlichen Beitrag, um unsere Klimaziele zu erreichen und zugleich die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Lassen Sie uns diesen Weg konsequent weitergehen – für eine klimafitte und lebenswerte Zukunft“, betont Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Ergebnisse und weitere Schritte

Aus den herausgearbeiteten Stärken und Potentialen der Marktgemeinde wurden aus einer großen Sammlung aus Ideen in den jeweiligen Themenfeldern einige Maßnahmen, Projekte und Zielsetzungen als besonders wirksam und relevant, aber auch als umsetzbar für die Gemeinde ausgewählt. Hierbei lag der Fokus auf Maßnahmen, die sich vor allem im unmittelbaren Wirkungsbereich der Marktgemeinde Pichl bei Wels realisieren lassen und sich positiv auf die Lebensqualität vor Ort auswirken.

Folgende Maßnahmen wurden in Kleingruppen weiter ausgearbeitet.

Klimafreundliche Mobilität

  1. Ausbau der Geh- und Radwege (inklusive Bewusstseinsbildung)
  2. Ausbau und Verbesserung der E-Ladeinfrastruktur
  3. Sichere Wege zu den Bildungseinrichtungen
  4. Mikro-ÖV & die letzte Meile
  5. Fahrgemeinschaften

CO2-neutrale Energie und Gebäude

  • Photovoltaik-Ausbau und intelligente Steuerung der Nutzung von Erneuerbarer Energie
  • Nachhaltige Wärmeversorgung

Bodenschutz und Raumordnung

  • Grünzonen, Platz für Bäume und vielfältige Bepflanzung von Grünflächen
  • Reduktion und Minimierung von Bodenversiegelung

Bewusstseinsbildung, Beschaffung, Ernährung und Kreislaufwirtschaft

  1. Bewusstseinsbildung Klimaschutz
  2. Nachhaltige Beschaffung & Ernährung
  3. Aktionen und Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

Neben Zielen und ersten Handlungsschritten wurde auch ein Arbeitsplan mit dem angestrebten Zeithorizont und den jeweiligen zuständigen Ausschüssen für die einzelnen erarbeiteten Maßnahmen entwickelt. So sollen nun nach und nach die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt werden.

“Die Klimastrategie der Marktgemeinde Pichl bei Wels ist ein gutes Beispiel dafür, wie mehr Lebensqualität vor Ort mit Klimaschutz auf kommunaler Ebene vorangetrieben werden kann. Pichl bei Wels kann so Vorbild für andere Gemeinden sein und zeigt wie mehr Freiheit durch günstige erneuerbare Energie, mehr Sicherheit durch Geh- und Radwege oder mehr Gemeinschaft durch belebte öffentliche Orte geschaffen wird. So wird eine Zukunft in Wohlstand gemacht”, freut sich der Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich und Oberösterreich Norbert Rainer.